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Mädchen sind im Internet vor allem in sozialen Netzwerken unterwegs, Jungen interessieren sich eher für Computerspiele.
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Mi. 23. August 2017
Jugendliche im Alter von 12 bis 17 Jahren sind pro Woche im Durchschnitt etwa 22 Stunden mit Computerspielen oder dem Internet beschäftigt. Knapp 6 Prozent von ihnen haben große Probleme damit, ihren Konsum zu kontrollieren und zeigen regelrechte Entzugserscheinungen wie Aggressivität oder Depressionen, wenn sie offline sind. Darauf weist die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) anlässlich der Computerspielmesse gamescom hin, die noch bis zum 26. August 2017 in Köln stattfindet.
Die aktuellen Zahlen der BZgA belegen, dass sich der Anteil computerspiel- und internetbezogener Störungen bei männlichen Jugendlichen von 3,0 Prozent im Jahr 2011 auf 5,3 Prozent im Jahr 2015 erhöht hat. Bei Mädchen hat sich der Anteil in diesem Zeitraum von 3,3 Prozent auf 6,2 Prozent fast verdoppelt. Insgesamt nutzen Jungen bevorzugt Computerspiele, Mädchen hingegen interessieren sich vor allem für die sozialen Medien. Exzessives Nutzungsverhalten zeichne sich dadurch aus, dass Betroffene Probleme haben, ihre Internetnutzung zu kontrollieren und unruhig oder gereizt reagieren, wenn sie nicht online sein können.
Dieser besorgniserregende Entwicklung sollen Aufklärungskampagnen wie den Net-Piloten oder gezielten Hilfsangeboten wie der Online-Ambulanz OASIS entgegenwirken. Aber auch die Eltern müssten wachsam bleiben, mit ihren Kindern darüber sprechen und ein Vorbild sein: "Wer selbst beim Abendessen das Smartphone oder Tablet nicht mehr weglegt, ist den Kids gegenüber wenig glaubwürdig und vermittelt sicherlich keine gesunde Online/Offline-Balance", sagt Marlene Mortler, Drogenbeauftragte der Bundesregierung.
Auf der gamescom 2017 sind die BZgA mit den "Net-Piloten" und "OASIS" gemeinsam an einem Stand in Halle 10.2 vor Ort.
BZgA/NK
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