Mädchen leiden häufiger an einer Blasenentzündung als Jungen. Warum das so ist und wie sich der Infekt behandeln lässt, darüber informiert Apothekerin Ulrike Teerling vom Zentrum für Krankenhauslogistik und Klinische Pharmazie am Brüderkrankenhaus St. Josef in Paderborn.
Harnwegsentzündungen gehören zu den häufigsten bakteriellen Infektionen im Kindesalter. Sie treffen vor allem Mädchen. Die weibliche Harnröhre ist kürzer. Bakterien können so leichter bis zur Blase aufsteigen. Zu den wichtigsten Symptomen zählen das Brennen beim Wasserlassen und ein Druckgefühl in der Blase. Bei kleinen Kindern können auch Einnässen, Fieber oder Bauchschmerzen auf einen Harnwegsinfekt hinweisen.
Warme Spätsommertage verleiten Kinder häufig dazu, trotz kalter Füße noch barfuß herumzulaufen, nasse Badesachen anzubehalten oder sich ohne Unterlage auf den Boden zu setzen. Dadurch kann der Unterleib unterkühlt werden. Ob dies tatsächlich ein erhöhtes Infektionsrisiko mit sich bringt, ist derzeit nicht objektiv geklärt. Wichtig ist ganz sicherlich Hygiene nach dem Toilettengang, um einem Infekt vorzubeugen. Mädchen sollten sich von vorne nach hinten, also von der Harnröhre zum Darmausgang, säubern. Der Darm bildet ein Reservoir für die Keime, die die häufigsten Erreger für Harnwegsinfektionen sind. Bei Jungen reicht das Reinigen des Penis mit klarem Wasser.
Bei einer beginnenden Blasenentzündung lindert Wärme die Schmerzen und entspannt die Muskulatur. Auch wenn das Wasserlassen schmerzhaft ist, sollte das Kind möglichst viel trinken, um die Durchspülung der Blase zu unterstützen. Vor allem kleinere Patienten erhalten umgehend Antibiotika. Dies ist besonders von Bedeutung, da es sich bei den Harnwegsinfektionen, anders als bei Atemwegsinfektionen, praktisch immer um bakterielle Infektionen handelt. Sie sollten so lange eingenommen werden, wie der Arzt es fest gelegt hat. Generell gilt: Den Besuch beim Kinder- und Jugendarzt nicht hinauszögern. Wenn schädliche Keime aus der Harnblase in die Nieren aufsteigen, kann es zu einer Nierenbeckenentzündung kommen. Dies kann zur Narbenbildung im Nierengewebe und zu Spätfolgen im Erwachsenenalter führen.
PEF
Alle zwei Wochen neu: die aktuelle Liste der zuzahlungsfreien Arzneimittel.
Medikamenten-Name oder Wirkstoff eingeben für mehr Informationen.
Auch im Sommer gibt es Pflanzen, die Menschen mit Heuschnupfen zu schaffen machen. Wie man sich…
Alle 14 Tage neu in Ihrer Apotheke: Das Apotheken Magazin ist eine kostenlose Zeitschrift für Apothekenkunden, die fundiert und leicht verständlich alle Fragen rund um die Gesundheit beantwortet.
aus Apotheke, Forschung und Gesundheitspolitik.
Sie suchen eine Apotheke mit Telepharmazieangebot?
In diesem Lexikon finden Sie umfassende Beschreibungen von etwa 400 Krankheitsbildern