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Gelegentlich durchwachte Nächte werden von vielen hingenommen. Treten Schlafstörungen häufiger auf, greifen viele Patienten auf Schlaftabletten zurück, weiß Erika Fink, Präsidentin der Landesapothekerkammer Hessen. Das allein reicht jedoch meist nicht aus.
Das Angebot an Schlafmitteln ist groß. Es reicht von mild wirksamen pflanzlichen Präparaten bis zu synthetischen Produkten, die den Schlaf einleiten. Gerade bei letzteren sind jedoch einige Besonderheiten zu beachten. Fink: „Immerhin wirken die Präparate relativ lange, so dass Betroffene am nächsten Tag noch müde und schwerfällig in ihren Reaktionen sein können, besonders wenn zusätzlich Alkohol konsumiert wird.“ Zudem hat die durch Medikamente herbeigeführte Nachtruhe nicht dieselbe Qualität wie der natürliche Schlaf. Betroffene sind weniger erholt, ausgeruht und leistungsfähig. Werden rezeptpflichtige Präparate länger eingenommen, könne dies zur Gewöhnung führen, sogar zur Abhängigkeit, warnt die Apothekerin. Deshalb sei es wichtig, die Warnhinweise auf dem Beipackzettel zu befolgen. Gelegentlich eine Tablette einzunehmen, sei jedoch nicht weiter problematisch.
Fink rät, so früh wie möglich den Ursachen der Schlafprobleme auf den Grund gehen. Diese können zahlreich sein: Dauerstress, Sorgen, Lärm, Krankheiten und chronische Erschöpfung – auch als Burn-Out-Syndrom bekannt – können ebenso Gründe sein wie eine ungesunde Lebensweise in Bezug auf Bewegung, Schlafenszeiten, Essen, Kaffee- und Alkoholkonsum. Besonders ältere Menschen sind oft von Muskelschmerzen oder rheumatischen Beschwerden geplagt, was die Nachtruhe behindert. Statt Schlaftabletten einzunehmen, sei hier eine Schmerztherapie anzuraten. Ebenso können Wechseljahresbeschwerden, Depressionen, Herz- oder Schilddrüsenerkrankungen, hoher Blutdruck sowie Krankheiten, die mit Atemnot einhergehen, zu durchwachten Nächten führen. Nicht zuletzt können auch Arzneimittel den gesunden Schlaf stören. Der Apotheker hilft gerne, die Medikamente des Patienten daraufhin zu prüfen.
Anhaltende Schlafstörungen erfordern eine grundlegende Diagnose und die Behandlung der zugrunde liegenden Ursachen. Doch Fink macht allen Betroffenen Mut: „Die Behandlung ist zwar nicht immer leicht, aber den meisten kann geholfen werden. Voraussetzung ist, dass sich Patienten nicht kritiklos jedes Medikament selbst verordnen, sondern beizeiten fachlichen Rat einholen.“
LAK/RF
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