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Bei Patienten mit chronischer Verstopfung ist eine langfristige Einnahme von Abführmitteln sinnvoll und unbedenklich. Das erklärte die Medizinerin Dr. Viola Andresen auf einer Pressekonferenz kurz vor Beginn des Kongresses "Viszeralmedizin" in Hamburg.
"Verstopfungen werden oft verharmlost, auch wenn schwere Störungen vorliegen", so die Ärztin von der Medizinischen Klinik des Israelitischen Krankenhauses in Hamburg. Dabei ist der Leidensdruck der Betroffenen groß. Es gebe keine Daten, die diesen Patienten Angst vor einer maßvollen Dauermedikation machen müssten, so Andresen. Ausnahmen sind Patienten mit Verstopfung aufgrund psychischer Erkrankungen oder Essstörungen. Außerdem sollte ein Arzt vor der Behandlung die Ursache der Verstopfung abklären, zum Beispiel, ob eine Grunderkrankung wie eine Schilddrüsenfehlfunktion vorliegt, oder ob Medikamente wie Opiate den Darm lähmen.
Bei der Therapie der Erkrankung stehen eine ballaststoffreiche Ernährung, ausreichende Flüssigkeitszufuhr und Bewegung an erster Stelle, gefolgt von Ballaststoffpräparaten wie Flohsamen und Weizenkleie. Dies reiche jedoch bei vielen Patienten nicht aus. "Ballaststoffe bringen nur etwas bei gesundem Darm", mahnte Andresen. Auch der Rat, mehr zu trinken, helfe nicht weiter, wenn der Patient bereits zwei bis drei Liter am Tag trinkt.
Falls diese Basismaßnahmen nicht helfen, kommen als Therapie der ersten Wahl Macrogol, Bisacodyl und Natriumpicosulfat zum Einsatz. In die zweite Reihe gerückt sind Lactulose und andere Zucker sowie Anthrachinone. "Die Patienten finden dabei oft ihr eigenes Einnahmeschema", so Andresen. "Wenn sie gut wirken und der Patient sie verträgt, können Abführmittel auch längerfristig eingesetzt werden."
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