Wer neben der Chemotherapie pflanzliche und andere alternative Arzneimittel einnehmen möchte, sollte dies mit seinem Arzt besprechen. Wechselwirkungen können dazu führen, dass die Chemotherapie nicht so wirkt wie gewünscht.
Ob Acai-Beere, Kreuzkümmel oder Kurkuma – viele Patienten ergänzen ihre Chemotherapie eigenmächtig mit alternativen, oft pflanzlichen Stoffen. Sie halten diese für natürlich und deshalb sicher. Die Ergänzungsmittel könnten jedoch den Effekt der Chemotherapie abschwächen oder verstärken, warnte nun Dr. June McKoy auf dem Treffen der Krebs-Gesellschaft "American Society of Clinical Oncology" in Chicago.
Pflanzliche Ergänzungsmittel können auf unterschiedliche Weise mit den Krebsmitteln wechselwirken. Manche Pflanzen beeinflussen die Verstoffwechselung der Chemotherapeutika im Körper, so dass diese weniger wirksam werden. Eine regelmäßige Einnahme von Knoblauch beispielsweise kann hingegen das Risiko für Blutungen während einer OP erhöhen. Küchenkräuter und Gewürze in kleinen Mengen sind prinzipiell sicher. In großen Mengen über einen langen Zeitraum hinweg konsumiert, können sie aber einen negativen Effekt auf die Chemotherapie haben.
Aktuelle Studien zeigen, dass 50 Prozent der Patienten, die sich einer Chemotherapie unterziehen, ihren Arzt nicht über zusätzlich genommene Mittel informieren. "Manche halten es schlichtweg für unwichtig, andere wagen nicht, ihrem Arzt von ihrem Wunsch von einer alternativen Therapie zu erzählen", sagte McKoy. Kombinierte Behandlungen können von Vorteil für den Patienten sein, müssen aber zum richtigen Zeitpunkt und unter Aufsicht eines Arztes geschehen.
McKoy ermuntert Patienten, offen mit ihren Ärzte über die Einnahme zusätzlicher Medikamente zu reden. Patienten sollten Etiketten oder Verpackungen ihrer Ergänzungsmittel mit zu den Terminen bringen. Der Arzt kann die Mittel dann berücksichtigen, die Dosierung des Chemotherapeutikums anpassen und so Vergiftungen vermeiden.
FH
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