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Antibiotika-Behandlung: Patient muss genau mitarbeiten

04.02.2013

Bei der Behandlung von Infektionen mit Antibiotika kommt es entscheidend auf die Mitarbeit des Patienten an. Das sagte der Krankenhausapotheker Dr. Matthias Fellhauer auf einem internationalen Fortbildungskongress für Apotheker.

Junge dunkelhaarige Frau bei der Einnahme eines Medikaments, in der Hand ein Wasserglas
Patienten, die die Einnahmehinweise von Antibiotika genau beachten, erfüllen damit ihren Part, um die Behandlung mit Erfolg zu krönen.
© PictureArt - Fotolia

Antibiotika sind oft die einzige Waffe gegen schwere Infektionen, doch tragischerweise wird dieses Schwert zunehmend stumpf. Mittlerweile haben viele der Krankheitskeime ihre Strategien gegen Antibiotika entwickelt, überdauern die Therapie und bekommen Antibiotika-unempfindliche Nachkommen. Kaum noch beherrschbare Infektionen im Menschen sind die Folge. Denn viele wirklich neue Wirkstoffe sind nicht in Sicht.

Antibiotika-Resistenzen sind grob gesagt am meisten im Süden und Osten Europas verbreitet, aber auch Deutschland ist kein weißer Fleck mehr. Hierzulande sind besonders Antibiotika gegen Infektionen des Harnwegsbereichs davon betroffen. Da hilft es, von Anfang an zu prüfen, um welchen Keim genau es sich handelt, und Unterschiede in der Therapie von Männern und Frauen zu beachten, sagte der Krankenhausapotheker.

Ganz wichtig bei der Behandlung mit Antibiotika ist, dass Patienten die Einnahmehinweise genau beachten. Wie lange vor dem Essen soll das Medikament eingenommen werden? Wie lange nach dem Essen? Wie oft am Tag? Zu welchen Uhrzeiten? Dies alles entscheidet über das durchgängige Erreichen wirksamer Blutspiegel des Wirkstoffes. Denn selbst bei optimalen Verhältnissen liegt die Aufnahme eines Wirkstoffes in den Organismus z. B. bei Penicillinen nie bei hundert Prozent, oft nur bei 40 oder 60 Prozent. Deshalb: Lassen Sie sich in der Apotheke zu Ihrem Antibiotikum beraten!

Bei schweren Infektionen sind der Behandlung mit Antibiotika in Tablettenform Grenzen gesetzt. Hier macht die Einweisung in die Klinik und die Gabe des Medikaments als Infusion Sinn, um konstante Wirkspiegel zu erreichen.

Viele Patienten glauben übrigens, sie seien allergisch gegen Penicillin. Das muss nicht stimmen. 75 Prozent der vermeintlichen Penicillin-Allergiker, so Fellhauer, vertragen dennoch ähnliche Medikamente. Er empfiehlt, eine allergische Stufendiagnose machen, um nicht ein Leben lang auf diese Wirkstoffgruppe verzichten zu müssen. Eine schwere Penicillinallergie sei viel seltener als gedacht.

Apothekerin Jutta Petersen-Lehmann

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