26.01.2015
Migräne zählt laut Weltgesundheitsorganisation zu den 20 Leiden, die das tägliche Leben am meisten einschränken. Das können Migräniker aus leidvoller Erfahrung bestätigen. Doch den Kopfschmerz-Attacken lässt sich vorbeugen. Für wen eine Migräne-Prophylaxe infrage kommt und wie sie geht, das erklärte der Pharmazie-Professor Dr. Manfred Schubert-Zsilavecz von der Universität Frankfurt am Main auf dem pharmacon, einem internationalen Fortbildungskongress für Apotheker in Schladming, Österreich.
Menschen, die selten und/oder unter schwachen Migräne-Attacken leiden, sind mit einer akuten Therapie meist gut bedient. Eine vorbeugende Behandlung kommt hingegen bei Migränikern infrage, die mehr als 3 Migräne-Attacken im Monat erleiden und/oder bei denen eine Attacke mehr als 72 Stunden anhält. Eine Migräne-Prophylaxe sei auch dann vonnöten, wenn die Arzneien zur akuten Therapie nicht ausreichend wirkten, ergänzte Schubert-Zsilavecz.
Zu den Arzneistoffen, die den Kopfschmerz-Attacken vorbeugen können, zählen die auch als Blutdrucksenker bekannten Betablocker. Besonders wirksam sind hier die Vertreter <link http: www.aponet.de wissen arzneimitteldatenbank suchergebnis metoprolol.html>Metoprolol und <link http: www.aponet.de wissen arzneimitteldatenbank suchergebnis propranolol.html>Propranolol. Weitere Arzneistoffe, die sich gut für die Prophylaxe eignen, sind Flunarizin sowie die Wirkstoffe Topiramat und Valproinsäure, die ihre „erste Karriere“ als Epilepsie-Medikamente gemacht haben. Schubert-Zsilavecz empfiehlt, die Dosis der Arzneistoffe schrittweise zu erhöhen und sie – da sie müde machen – erst abends einzunehmen. Außerdem solle man ihre Wirksamkeit nicht zu früh, sondern erst nach sechs bis acht Wochen beurteilen. So viel Zeit müsse man den Mitteln geben.
Schubert-Zsilavecz wies darauf hin, dass man einer Migräne zusätzlich mit nicht-medikamentösen Maßnahmen vorbeugen könne. Dazu zählen Entspannungsverfahren, z.B. die Progressive Muskelentspannung nach Jacobson, regelmäßiger Ausdauersport und ein möglichst gleichmäßiger Lebensrhythmus – denn plötzliche Veränderungen (Stress, Belastungen und ausgeprägte Emotionen) lösen oft Migräne-Attacken aus.
FH