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Waldnahes Wohnen beeinflusst Gehirn

04.10.2017

Welchen Einfluss wohnortnahe Natur wie Wald, Wiesen oder städtische Grünflächen auf das Gehirn hat, haben Forscher des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung in Berlin untersucht. Dabei zeigten sich tatsächlich große Unterschiede zwischen Stadt- und Landbewohnern.

Wer in der Nähe eines Walds wohnt, zeigt gesündere Hirnstrukturen.
Studien haben bereits gezeigt, dass sich naturnahes Leben positiv auf die psychische Gesundheit und das Wohlbefinden auswirkt.
© Robert Kneschke - Fotolia.com

Lärm, Luftverschmutzung und viele Menschen auf engstem Raum: Das Leben in der Stadt kann chronischen Stress verursachen. So laufen Städter häufiger Gefahr, an psychischen Leiden wie Depressionen, Angststörungen und Schizophrenie zu erkranken als Landbewohner. Zudem zeigen Städter eine höhere Aktivität des Mandelkerns als Landbewohner – eine kleine Region im Innern des Gehirns, die eine wichtige Rolle bei der Stressverarbeitung und der Reaktion auf Gefahren spielt. Ein Team von Wissenschaftlern um die Psychologin Simone Kühn hat nun untersucht, welchen Einfluss wohnortnahe Natur auf diese stressverarbeitende Hirnareale wie den Mandelkern – in Fachkreisen auch Amygdala genannt – haben. Und tatsächlich fanden die Wissenschaftler in ihrer Studie einen Zusammenhang zwischen Wohnort und Hirngesundheit: Diejenigen Stadtbewohner, die nahe am Wald wohnten, zeigten vermehrt Hinweise auf eine gesunde Struktur der Amygdala und können deswegen vermutlich besser mit Stress umgehen.

Dieser Effekt blieb auch dann bestehen, wenn Unterschiede im Bildungsabschluss und in der Höhe des Einkommens herausgerechnet wurden. Es konnte jedoch kein Zusammenhang zwischen städtischen Grün- oder Wasserflächen sowie Brachland und den untersuchten Hirnregionen nachgewiesen werden. Ob sich das waldnahe Wohnen tatsächlich positiv auf die Amygdala auswirkt oder ob Menschen mit gesünderer Amygdala waldnahe Wohngebiete aufsuchen, lässt sich mit den vorliegenden Daten nicht entscheiden. Die Wissenschaftler halten aber vor dem Hintergrund bisheriger Erkenntnisse die erste Erklärung für wahrscheinlicher. Insgesamt nahmen 341 Erwachsene im Alter zwischen 61 und 82 Jahren an der Studie teil. Neben Denk- und Gedächtnisaufgaben wurde mithilfe einer Magnetresonanztomographie (MRT) die Struktur der Amygdala vermessen. Anschließend brachten die Wissenschaftler die MRT-Daten mit Geoinformationen zum Wohnort der Teilnehmer zusammen.

NK

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