05.01.2016
Schokolade, Kekse, Limo: Wer häufig zu zuckerhaltigen Lebensmitteln greift, lebt nicht gesund. Neuen Ergebnissen zufolge könnte der Verzehr größerer Zuckermengen auch die Gefahr für Brustkrebs und Metastasen erhöhen.
Bei Labormäusen erhöhten Zuckermengen, vergleichbar mit denen einer typisch westlichen Ernährung bei Menschen, die Gefahr für Brustkrebs und Lungenmetastasen. Das berichten Peiying Yang und Kollegen von der University of Texas in der Online-Ausgabe der Fachzeitschrift Cancer Research. Im Alter von sechs Monaten trat bei 50 bis 58 Prozent der Versuchstiere, deren Futter mit üblichem Haushaltszucker angereichert worden war, Brustkrebs auf. Bei der Kontrollgruppe, die stärkehaltiges Futter erhielt, galt dies für nur 30 Prozent der Tiere. Der Unterschied zwischen den verschiedenen Gruppen zeigte sich auch bei Lungenmetastasen: Die Zahl der Metastasen war bei Mäusen, deren Futter Saccharose oder Fruktose enthielt, deutlich höher als bei Mäusen der Stärke-Kontrollgruppe. Die Ursache dafür könnte darin liegen, dass Zucker bestimmte Signalwege beeinflusst und sich so auf Entzündungsprozesse im Körper auswirkt, vermuten die Wissenschaftler.
Sie betonen, wie wichtig es sei, Zucker nur in moderaten Mengen zu verzehren. Dies gelte insbesondere vor dem Hintergrund, dass beispielsweise in den USA der Zuckerkonsum auf über 45 Kilogramm pro Kopf und Jahr angestiegen sei. Außerdem trage der zunehmende Konsum zuckerhaltiger Getränke zum weltweiten Anstieg von Übergewicht und Herzerkrankungen bei.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, dass Erwachsene und Kinder weniger als 10 Prozent ihrer täglichen Energie aus freiem Zucker aufnehmen sollen. Als Zielwert peilt die WHO sogar nur fünf Prozent an. Das entspricht etwa sechs Teelöffeln Zucker am Tag. Mit freiem Zucker ist normalen Haushaltszucker gemeint, aber auch Traubenzucker (Glukose) und Fruchtzucker (Fruktose), die häufig Nahrungsmitteln zugesetzt sind.
HH