154 Millionen Leben in 50 Jahren durch Impfungen gerettet

ZOU | 13.05.2024

1974 hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ein Programm gestartet, das Standardimpfungen weltweit verfügbar gemacht hat. Seitdem haben Impfungen 154 Millionen Leben gerettet – vor allem von Kindern. Mehr als die Hälfte davon wären Todesfälle durch Masern gewesen.
Einige Krankheitserreger können vor allem für Babys und Kleinkinder gefährlich werden. Impfungen schützen davor. image.originalResource.properties.copyright

Die 154 Millionen verhinderten Todesfälle umfassten 146 Millionen bei Kindern unter fünf Jahren, davon 101 Millionen Säuglinge unter einem Jahr. Im Jahr 2024 ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kind unter 10 Jahren seinen nächsten Geburtstag erlebt, um 40 Prozent höher als ohne Impfung.

„Die Masernimpfung machte über den Zeitraum von 50 Jahren 60 Prozent des Gesamtnutzens der Impfungen aus und war der größte Treiber für gerettete Leben“, sagte Andrew Shattock vom Telethon Kids Institute in Australien. Dem gegenüber steht ein Vorsorgeparadox: Weil die Erkrankung kaum noch auftritt und ihre Gefährlichkeit dadurch nicht mehr im Bewusstsein der Bevölkerung ist, sind die Impfraten in manchen Ländern schon so weit gesunken, dass Ungeimpfte nicht mehr durch die Herdenimmunität in der Bevölkerung geschützt sind. 2021 wurde eine Rekordzahl an Kindern nicht gegen Masern geimpft, was in den Folgejahren weltweit zu zahlreichen Ausbrüchen führte, obwohl die Krankheit in manchen Ländern schon als ausgerottet galt.

Erfolge sind aber bei verschiedenen anderen Krankheiten zu verzeichnen:

  • Pocken waren die erste und bislang die einzige Infektionskrankheit, die weltweit durch Impfungen ausgerottet wurde; der letzte bekannte natürliche Fall war 1977.
  • Impfprogramme stehen kurz davor, das Polio-Wildvirus in Afghanistan und Pakistan auszurotten – den beiden Ländern, in denen Polio (Kinderlähmung) immer noch endemisch auftritt.
  • Anfang des Jahres ergab eine Studie aus Schottland, dass bei niemandem, der als Teenager gegen HPV geimpft wurde, Gebärmutterhalskrebs festgestellt wurde.
  • Mehrere Studien weisen darauf hin, dass Impfungen gegen vermeidbare Virusinfektionen wie Influenza und Gürtelrose das Demenzrisiko senken.

Quelle: DOI 10.1016/S0140-6736(24)00850-X