4 Verläufe: So entwickeln sich Frühchen

ZOU | 30.06.2022

Sehr früh geborene Kinder haben häufig Entwicklungsschwierigkeiten. Diese sind von Kind zu Kind sehr unterschiedlich. Neue Forschungsergebnisse im „Journal of the American Academy of Child and Adolescent Psychiatry“ zeigen, dass es vier typische Verläufe gibt.
Etwa die Hälfte der Kinder, die zu früh zur Welt gekommen sind, haben keine nennenswerten Entwicklungsschwierigkeiten. image.originalResource.properties.copyright

Vor der 32. Schwangerschaftswoche geborene Kinder werden meist als einheitliche Gruppe betrachtet, tatsächlich gibt es bei ihnen aber Untergruppen, die sich in Schweregrad, Art und Kombinationen von Gesundheits- und Entwicklungsproblemen unterscheiden. Fast die Hälfte der Kinder (45 Prozent) hat keine größeren Schwierigkeiten als termingerecht geborene Kinder.

Die anderen 55 Prozent der Kinder lassen sich in drei Untergruppen mit Entwicklungsschwierigkeiten einteilen:

  1. Kinder, die vorwiegend Schwierigkeiten mit motorischen und kognitiven Funktionen hatten;
  2. Kindern mit Schwierigkeiten hauptsächlich in Bezug auf Verhalten, Emotionen und soziale Beziehungen und
  3. eine kleine Untergruppe von Kindern mit schweren Beeinträchtigungen in allen Entwicklungsbereichen.

„Über die spezifischen Bedürfnisse von Untergruppen sehr früh geborener Kinder ist sehr wenig bekannt“, sagte Dr. Sabrina Twilhaar. „Dies ist die erste groß angelegte Studie, die extrem frühgeborene Kinder anhand ihres Ergebnisprofils in mehreren wichtigen Entwicklungsbereichen unterscheidet. Denn wie sich Kinder im Alltag präsentieren, wird nicht nur von ihrem IQ oder Verhalten bestimmt. Wir haben jetzt ein besseres Verständnis dafür, welche Schwierigkeiten in verschiedenen Untergruppen vorherrschen und welche oft zusammen auftreten. Anstelle eines „One-Size-Fits-All“-Ansatzes betonen unsere Ergebnisse, dass es wichtig ist, individuelle Unterschiede viel stärker zu berücksichtigen.“