5 häufige Irrtümer bei Knieschmerzen

20.06.2014

Knieprobleme werden von Betroffenen häufig falsch eingeschätzt, was zu dauerhaften Schmerzen und langfristigen Schäden führen kann. Darauf weisen Orthopäden und Gelenkchirurgen der AGA, der größten europäischen Gesellschaft für Arthroskopie und Gelenkchirurgie, hin und klären fünf verbreitete Irrtümer auf.
Wer viel auf den Beinen ist oder sportlich aktiv, hat häufiger mit den Knien Probleme. image.originalResource.properties.copyright
  1. "Wenn ich nach dem Sport Knieschmerzen habe, schmiere ich eine schmerzlindernde Salbe drauf und gut ist."
    Bei leichten vorübergehenden Beschwerden können das örtliche Eincremen und Kühlung des betroffenen Gelenkes durchaus helfen. Halten die Beschwerden jedoch an oder treten regelmäßig wieder auf, sollte ein Spezialist die Ursache abklären.
  2. "Ich habe gelesen, Dehnen nach dem Sport soll gar nicht gut sein."
    Dehnungsübungen, Yoga, usw. erhöhen die Elastizität des Gewebes und verringern die Gefahr von Überlastungsschäden der Muskulatur und der Sehnen. Daher kann die Muskulatur nicht nur nach Belastung sondern jederzeit gedehnt und damit positiv beeinflusst werden.
  3. "Ich habe gehört, dass ein gerissenes Kreuzband immer operiert werden muss."
    Auch ohne Kreuzband können kniegelenksschonende Bewegungen und Sportarten wie Jogging und Radfahren meist problemlos durchgeführt werden. Die verbleibende Rotationsinstabilität des Kniegelenks führt allerdings zu einem vorzeitigen Gelenkverschleiß, der bei sportlich höheren Ansprüchen eher für eine Operation spricht.
  4. "Je schneller ich mein Knie nach einer Verletzung normal belaste, desto beweglicher wird es wieder."
    Prinzipiell ist nach einer Knieverletzung bzw. Operation ein rascher Beginn mit Physiotherapie immer von Vorteil, so lang diese schmerzfrei durchgeführt wird. Es gibt jedoch Verletzungen, die es unter Umständen erfordern, das Gelenk länger ruhigzustellen oder zu entlasten.
  5. "Mein Knie ist seit ein paar Tagen dick und schmerzt stark, ohne dass irgendwas passiert wäre. Gicht kann es ja nicht sein, die tritt doch nur an den Füßen auf."
    Eine Gichtarthritis kann prinzipiell jedes Gelenk des Körpers betreffen, also auch das Kniegelenk. Gerade Personen, bei denen bereits eine Erhöhung der Harnsäurewerte bekannt ist, sollten bei plötzlich auftretenden Knieschmerzen auch an die Möglichkeit eines Gichtanfalles denken und dies von einem Arzt untersuchen lassen.

AGA/JW