7 Stunden Schlaf halten das Gehirn fit

Dr. Karen Zoufal | 28.10.2021

Sowohl bei Kurz- als auch bei Langschläfern war in einer mehrjährigen Studie unter älteren Erwachsenen ein stärkerer Rückgang der geistigen Fähigkeiten zu beobachten als bei Menschen mit einer mittleren Schlafdauer. Dieser war sogar von Alzheimer-typischen Veränderungen begleitet, schreiben Wissenschaftler in der Zeitschrift „Brain“.

Schlaf- und Alzheimer-typische Merkmale von 100 älteren Teilnehmern, die über durchschnittlich viereinhalb Jahre lang überwacht wurden, zeigen, dass es ein Optimum bei der Schlafdauer gibt: Die geistige Leistungsfähigkeit sank bei Menschen, die weniger als 5,5 oder mehr als 7,5 Stunden pro Nacht schliefen.

„Es war besonders interessant zu sehen, dass nicht nur diejenigen mit kurzem Schlaf, sondern auch diejenigen mit langem Schlaf einen stärkeren Rückgang der geistigen Fähigkeiten hatten. Das deutet darauf hin, dass die Schlafqualität eine Schlüsselrolle spielen könnte“, sagte Prof. Dr. David Holtzman von der Washington University School of Medicine in St Louis. Wer kürzer oder länger schläft, sollte sich aber nicht beunruhigt fühlen, solange man ausgeruht aufwacht. „Aber wer nicht gut schläft, sollte sich bewusst sein, dass Schlafprobleme oft behandelt werden können“, so die Experten.

Alzheimer ist die Hauptursache für den Rückgang der geistigen Fähigkeiten bei älteren Erwachsenen und macht etwa 70 Prozent aller Fälle von Demenz aus. Schlechter Schlaf ist nicht nur ein häufiges Symptom der Alzheimer-Krankheit, sondern auch eine treibende Kraft, die das Fortschreiten beschleunigen kann.

Quelle: DOI 10.1093/brain/awab272