Ärztliche Zweitmeinung oft entscheidend

20.04.2016

72 Prozent der Menschen ändern aufgrund des Rates eines zweiten Spezialisten ihre Entscheidung zu einer angeratenen Behandlung ganz oder teilweise. Zu diesem Schluss kommt eine repräsentative Umfrage des Gesundheitsmonitors von Barmer GEK und Bertelsmann Stiftung.
Vier Augen sehen mehr als zwei: Daher holen sich viele Menschen vor einer Operation eine zweite ärztliche Meinung ein. image.originalResource.properties.copyright

89 Prozent der Befragten halten es grundsätzlich für sinnvoll, vor wichtigen Eingriffen eine Zweitmeinung einzuholen. „Ein qualifiziertes Zweitmeinungsverfahren kann Patienten eine wertvolle Hilfe geben, um Chancen und Risiken planbarer Eingriffe besser einzuschätzen und nicht notwendige Operationen zu vermeiden", erklärt Dr. Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der Barmer GEK. Viele Krankenkassen bieten ihren Versicherten deshalb qualifizierte Zweitmeinungsverfahren an. Die Umfrageergebnisse belegen, dass viele Menschen bei der Entscheidung für oder gegen eine Behandlung unsicher sind und deswegen eine Zweitmeinung einholen (53 Prozent). 43 Prozent hatten schlechte Erfahrungen mit früheren Behandlungen und 15 Prozent folgten dem Rat ihrer Freunde oder Bekannten.

Eine weitere Erkenntnis liegt darin, dass die Ergebnisse der Zweitmeinung für die Mehrheit der Befragten relevant für die Entscheidung seien. Für besonders wichtig hielten die Befragten eine solche Möglichkeit bei Krebserkrankungen, Operationen an Knochen und Gelenken sowie inneren Organen und bei Herzkatheteruntersuchungen. Für die Umfrage wurden die Antworten von 1.598 Befragten ausgewertet.

Barmer GEK/NK