Apotheker fordern gerechte Vergütung

23.04.2013

Die Apotheken in Deutschland brauchen Vergütungsgerechtigkeit für ihre Leistungen rund um die Arzneimittelversorgung der Bevölkerung. Das fordert Fritz Becker, Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbandes (DAV), in seinem Lagebericht zum Auftakt des 50. DAV-Wirtschaftsforums in Potsdam.
DAV-Vorsitzender Fritz Becker berichtete anlässlich des 50. DAV-Wirtschaftsforums über die Lage der Apotheken. image.originalResource.properties.copyright

"Der Deutsche Apothekerverband wird weiterhin für eine leistungsgerechte Honorierung der Apothekerschaft eintreten", kündigte Becker an. Den zu Jahresbeginn auf 8,35 Euro erhöhten Festzuschlag pro verschreibungspflichtiger Arzneimittelpackung bezeichnete er als "eine leichte Entlastung –insbesondere nach den fast unzumutbaren Belastungen aus dem AMNOG". Die angewandte Rechenmethodik sei jedoch leistungsfeindlich, bemängelte der DAV-Vorsitzende. Sie führe dazu, dass die Branche auf dem Einkommensniveau des Jahres 2004 gedeckelt wird – ohne Inflationsausgleich. Becker weiter: "Wenn es uns gelingt, dafür Sorge zu tragen, dass es zukünftig regelmäßig zu einer Anpassung der Apothekenentgeltung kommt und auf eine Deckelung des Apothekenertrags verzichtet wird, dann könnte man durchaus über eine Festschreibung des Apothekenabschlages nachdenken.“

Im Zusammenhang mit den Verhandlungen über den Zwangsabschlag 2013 kritisierte Becker die Verweigerungshaltung der Krankenkassen: "Es war richtig, in Anbetracht dieser Haltung der Gegenseite schnell die Schiedsstelle anzurufen. Selbstverständlich halten wir uns an das Gesetz und gewähren den Krankenkassen seit Januar dieses Jahres erst einmal einen Abschlag in Höhe von 1,75 Euro.“ Momentan seien die Schiedsstellenverhandlungen in vollem Gange, für ein Ergebnis sei es jedoch noch zu früh.

In Bezug auf das Apothekennotdienst-Sicherstellungsgesetz (ANSG) sagte Becker: "Wir begrüßen es ausdrücklich, dass sich der Gesetzgeber dazu entschlossen hat, die finanzielle Belastung insbesondere von Landapotheken durch häufige Notdienste zu mildern.“ Mit dem Inkrafttreten des Gesetzes sei nicht vor Mitte des Jahres zu rechnen, doch die Apotheker arbeiteten bereits mit Hochdruck daran, dieses Gesetzesvorhaben umsetzbar zu machen.

ABDA