Alkohol: Das sind die häufigsten Todesursachen

24.08.2018

Alkoholkonsum zählt weltweit zu den führenden Gesundheitsrisiken. Mit zunehmender Trinkmenge steigt insbesondere das Risiko, an einem bösartigen Tumor zu versterben. „Diese massiven schädlichen Effekte überwiegen bei weitem die wenigen gesundheitsfördernden Wirkungen des Alkohols, beispielsweise auf die Herzgesundheit.“ Zu diesem Schluss kommt ein internationales Forscherteam nach Auswertung umfangreicher Bevölkerungsdaten.
Bereits geringe Mengen Alkohol wirken sich auf Körper und Gehirn aus. image.originalResource.properties.copyright

Jedes Jahr versterben den Ergebnissen zufolge 2,2 Prozent der Frauen und 6,8 Prozent der Männer an Alkohol-bedingten Erkrankungen. Insgesamt steht der Alkohol auf Platz sieben der Todesursachen, in der Altersgruppe der 15- bis 49-Jährigen sogar auf Platz eins: In dieser Altersgruppe seien 3,8 Prozent der Todesfälle bei Frauen und 12,2 Prozent der Todesfälle bei Männern auf den Alkoholkonsum zurückzuführen. Tödliche Folgen des Alkoholkonsums sind vor allem Tuberkulose, Straßenunfälle sowie Selbstverletzungen. Ab dem Alter von 50 Jahren sind Alkohol-bedingte Todesfälle dagegen sowohl in der männlichen als auch in der weiblichen Bevölkerung verstärkt auf Krebserkrankungen zurückzuführen.

Die Wissenschaftler haben im Rahmen der Global Burden of Disease Study 2016 das Trinkverhalten der Menschen in 195 Ländern und Territorien im Zeitraum zwischen 1990 und 2016 analysiert. Ihre Ergebnisse stellen sie in der renommierten Fachzeitschrift „The Lancet“ vor. Ziel der Untersuchung war es, die komplexen Zusammenhänge zwischen dem Alkoholkonsum und der Gesundheit einer Bevölkerung auf globaler Ebene zu beleuchten. Hierzu werteten die Wissenschaftler Daten von 694 Studien zum weltweiten Trinkverhalten sowie 592 Studien zu den mit dem Alkoholkonsum verbundenen Gesundheitsrisiken aus.

Studienautor Dr. Max Griswold vom Institute for Health Metrics and Evaluation der University of Washington/USA betont, dass angesichts der vielen schädigenden Effekte auch bei geringen Trinkmengen nicht von einem „sicheren Konsum“ gesprochen werden darf. Die Forscher appellieren daher an die Politik: Weltweit sind Maßnahmen zur Einschränkung des Alkoholkonsums dringend erforderlich.

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