Alkohol-Filmriss: kein harmloser Spaß

18.12.2014

Am Silvesterabend werden wieder viele Deutsche über den betrunkenen Butler James in dem britischen Sketch "Dinner for One" lachen. Was in dem Stück für Heiterkeit sorgt, ist im realen Leben weniger lustig. Viel zu trinken, unter Umständen bis zum Filmriss, ist kein Witz, warnen US-Forscher.
Ab dem Alter von 15 Jahren bis zu den Mitte-Zwanzigern sind junge Menschen besonders gefährdet, viel zu trinken. image.originalResource.properties.copyright

Ab dem Alter von 15 Jahren bis zu den Mitte-Zwanzigern seien junge Menschen gefährdet, besonders viel zu trinken und Alkoholprobleme zu entwickeln, so die Forscher um Marc A. Schuckit von der University of California in San Diego. Indem sie die alkoholische Laufbahn von 1.400 britischen Jugendlichen verfolgten, fanden die Forscher heraus, wer besonders gefährdet ist und dass sich Jugendliche, die häufig bis zum Blackout trinken, bestimmte Charakteristika teilen.

Die Forscher ermittelten, wie häufig Blackouts im Alter von 15, 16, 18 und 19 Jahren auftraten, und konnten vier verschiedene Laufbahnen identifizieren. Nur 5 Prozent der Jugendlichen hatten zu keiner Zeit einen Filmriss, bei fast einem Drittel nahm die Zahl der Blackouts mit steigendem Alter rapide zu, bei 45 Prozent geschah dies langsam. In die vierte Gruppe, die von Blackouts in jedem Altersabschnitt berichteten, fielen etwa 20 Prozent der Jugendlichen. Dies traf häufiger auf 15-jährige Mädchen zu, die insgesamt größere Mengen tranken, rauchten, eher impulsiv waren und mehr Gleichaltrige in ihrem Umfeld hatten, die Drogen nahmen.

Gefährlich sind nicht nur die direkten Auswirkungen des Alkohols. „Wer einen Filmriss hat, kann sich an Teile des Abends nicht mehr erinnern“, sagt Schuckit. Dies ziehe andere Gefahren nach sich. Frauen hätten eher ungeschützten Sex, gerieten eher in eine Situation, in der sie vergewaltigt werden können, oder könnten sich nicht mehr selbst schützen, so der Psychologe. Männer können in Prügeleien verwickelt werden, das Urteilsvermögen kann beeinträchtigt sein und sie seien eher die Fahrer, wenn es zu alkoholbedingten Unfällen komme.

HH