Alkohol macht beim Sex risikobereit

13.12.2011

Alkohol macht risikofreudig - auch in Bezug auf Sex. Je mehr Alkohol man trinkt, desto eher ist man bereit, ungeschützten Geschlechtsverkehr zu haben und sich ganz der momentanen Lust hinzugeben. Das ist das Ergebnis einer Studie, die im Fachblatt Addiction erschienen ist.
Alkohol macht risikofreudig: Je mehr man trinkt, desto eher wird auf Safer Sex verzichtet. image.originalResource.properties.copyright
Alkohol macht risikofreudig: Je mehr man trinkt, desto eher wird auf Safer Sex verzichtet. image.originalResource.properties.copyright

In der Studie wurden die Ergebnisse von 12 Experimenten zusammengefasst, die untersuchten, ob Alkoholkonsum die Bereitschaft zu ungeschütztem Sexualverkehr beeinflusst. In den Experimenten wurden die Studienteilnehmer zufällig einer von zwei Gruppen zugeordnet: In der einen wurde Alkohol konsumiert, in der anderen nicht. Dann wurde in regelmäßigen Abständen ihr Blutalkohol der Teilnehmer gemessen, gekoppelt mit der Frage, ob sie beim Sex auf Kondome verzichten würden. Das Ergebnis ist eindeutig. Je höher der Blutalkoholwert, desto bereitwilliger wurde auch auf Safer Sex verzichtet.

Ungeschützter Sex ist nach wie vor der häufigste Ansteckungsweg für sexuell übertragbare Krankheiten. Insbesondere für HIV-Infektionen in den Industrienationen spielt ungeschützter Geschlechtsverkehr eine herausragende Rolle. Dennoch hat sich an der Zahl der HIV-Neuinfektionen in den letzten Jahrzehnten trotz massiver Safer-Sex-Kampagnen kaum etwas geändert. Dass der unvernünftige Verzicht auf Kondome mit dem Alkoholkonsum zusammenhängt, wird schon lange vermutet. Allerdings war bislang unklar, ob beispielsweise risikofreudige Menschen sowohl häufiger Alkohol konsumieren als auch auf Safer Sex verzichten oder ob wirklich der Alkoholkonsum die Bereitschaft zu ungeschütztem Sex direkt fördert.

Den Wissenschaftlern zufolge zeigten die neuen Untersuchungen eindeutig, dass der Alkohol die Entscheidungsprozesse zumindest direkt beeinflusst. Künftig sollten Aufklärungskampagnen zu HIV und AIDS auch diesen Aspekt berücksichtigen.

KK