Alkohol: Schauen Blauäugige öfter zu tief ins Glas?

02.07.2015

Menschen mit blauen Augen könnten eher Gefahr laufen, Alkoholiker zu werden, als Menschen mit anderen Augenfarben. Dies lässt eine neue Studie vermuten, in der US-amerikanische Genetiker einen Zusammenhang zwischen der Augenfarbe und Alkoholabhängigkeit entdeckt haben.
Eine Studie hat einen Zusammenhang zwischen der Augenfarbe und der Neigung zum Alkoholismus gefunden. image.originalResource.properties.copyright

Eine Alkoholabhängigkeit trat demnach bei helläugigen US-Amerikanern europäischer Abstammung mit blauen, grauen oder grünen Augen eher auf als bei Menschen mit dunkelbraunen Augen. Die stärkste Tendenz zeigte sich bei blauen Augen, berichten Arvis Sulovari und Dawei Li von der University of Vermont im Fachblatt American Journal of Medical Genetics: Neuropsychiatric Genetics. Die Studie umreiße die genetischen Komponenten für die Augenfarbe und zeige, dass diese auf den gleichen Chromsomen aufgereiht seien wie die Gene, die mit exzessivem Alkoholkonsum in Zusammenhang stehen, erläutern die Wissenschaftler. Die Gründe dafür seien noch unklar, sagt Li. Die Forscher hegen die Hoffnung, dass sie mit ihrer Studie der Wurzel des Alkoholismus aber auch vieler anderer psychiatrischen Krankheiten einen Schritt näher gekommen sind.

Die Grundlage für ihre Arbeit liefern Daten von über 10.000 US-Amerikanern mit afrikanischen und europäischen Wurzeln, bei denen mindestens eine psychiatrische Krankheit diagnostiziert worden war. Viele dieser Personen hatten mehrere Diagnosen, darunter Depression, Schizophrenie, bipolare Störungen sowie Alkohol- oder Drogenabhängigkeit. Diese Störungen seien komplex, wobei viele Gene eine Rolle spielen und viele Umweltfaktoren zu ihrer Entstehung beitragen könnten, so Li. Für eine genauere Untersuchung hatten die Forscher aus dieser Datenbank die Daten von alkoholabhängigen Personen mit europäischer Abstammung herausgefiltert – insgesamt 1.263 Personen – und verschiedenen Analysen unterzogen.

HH