Alkohol sorgt für 20.000 Krebsfälle pro Jahr

NK | 13.09.2022

Alkohol ist für den Körper nicht gesund, das ist den meisten Menschen klar. Unter anderem erhöhen alkoholische Getränke das Krebsrisiko deutlich. Am stärksten ist der Einfluss auf Darmkrebs, Brustkrebs, Leberkrebs sowie Krebserkrankungen des Mund- und Rachenraums sowie der Speiseröhre.
Alkohol ist an der Entstehung von über 200 verschiedenen Krankheiten beteiligt. image.originalResource.properties.copyright

Riskanter Alkoholkonsum ist besonders unter Menschen mit hohen Bildungsabschlüssen verbreitet. Das geht aus dem Alkoholatlas Deutschland 2022 hervor, das das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) erstellt hat. Das Nachschlagewerk soll das Bewusstsein für alkoholbedingte Gesundheitsgefahren in der Gesellschaft schärfen. Denn Bei alkoholbedingten Gesundheitsgefahren denken die meisten an Verkehrsunfälle, an die Suchtproblematik und vielleicht an die Leber. „Vielen Menschen ist nicht bewusst, dass Alkohol ein erheblicher Krebsrisikofaktor ist. Allein in Deutschland gehen Schätzungen zufolge jedes Jahr über 20.000 Krebsneuerkrankungen und mehr als 8.000 Krebstodesfälle auf das Konto des Alkoholkonsums“, sagt Katrin Schaller vom DKFZ, verantwortliche Autorin des Alkoholatlas Deutschland 2022. Am stärksten sei der Einfluss auf Darmkrebs, auf Krebserkrankungen des Mund- und Rachenraums, der Leber, Speiseröhre und der Brust.

Neben Krebs ist Alkohol an der Entstehung von über 200 Krankheiten beteiligt. Dazu zählen Herz-Kreislauferkrankungen, Typ-2-Diabetes sowie Schädigungen des Gehirns und des Nervensystems. Etwa jede zehnte Straftat wird unter Alkoholeinfluss begangen und bei rund fünf Prozent aller Verkehrsunfälle mit Personenschaden ist Alkohol im Spiel.

Der Alkoholatlas stellt außerdem Strategien zur Alkoholprävention vor und zeigt auf, warum es bei diesem Thema in Deutschland Handlungsbedarf gibt. Die gemeinsame Forderung des Deutschen Krebsforschungszentrums, der Deutsche Krebshilfe und der Deutschen Krebsgesellschaft: ein Mindestalter von 18 Jahren für den Kauf und Konsum aller alkoholischen Getränke, Beschränkungen der Werbung für Alkohol sowie spürbare Steuererhöhungen für alkoholische Getränke.

Quelle: Alkoholatlas Deutschland 2022