AMD: Augentropfen könnten Spritzen ersetzen

17.05.2017

Britische Forscher haben Augentropfen entwickelt, die möglicherweise die Behandlung der altersbedingten Makuladegeneration (AMD) revolutionieren könnten. Die AMD ist die häufigste Ursache für Erblinden in Deutschland.
Eine neue Methode könnte die Behandlung der altersbedingten Makuladegeneration deutlich vereinfachen. image.originalResource.properties.copyright

Die Wissenschaftler der University of Birmingham haben eine Methode entwickelt, mit der sich Wirkstoffe in Form von Augentropfen verabreichen lassen. Die Tropfen nutzen dazu ein sogenanntes zellpenetrierendes Peptid, das Zellmembranen durchdringen und so das Medikament innerhalb von Minuten zu den relevanten Regionen des Auges bringen kann – in diesem Fall zur Makula, dem gelben Fleck auf der Netzhaut im Augenhintergrund, der für scharfes Sehen verantwortlich ist.

Die altersbedingte Degeneration der Makula ist eine Erkrankung, die sich derzeit noch nicht heilen lässt. Allerdings kann der Verlauf der Krankheit verlangsamt oder sogar gestoppt werden. Eine Möglichkeit sind spezielle Wirkstoffe, die allerdings bislang noch wiederholt ins Auge gespritzt werden müssen. Abgesehen davon, dass diese Methode für Betroffene sehr unangenehm sei, berge eine solche Injektion Risiken wie eine Schädigung oder Infektion im Auge. Diese könnten sich durch die neuen Augentropfen nun deutlich verringern lassen. Wie die Wissenschaftler um die Biochemikerin Dr. Felicity de Cogan im Fachblatt Investigative Opthamology and Visual Science berichten, erzielten sie in Laborversuchen mit den Augentropfen die gleichen Ergebnisse wie mit Injektionen. Sie glauben, dass ihr neues Transportsystem auch bei anderen chronische Augenerkrankungen zum Einsatz kommen könnten, bei der Medikamente in die hinter Augenkammer gelangen müssen.

HH