Angst vor der Scheidung hält vom Heiraten ab

20.12.2011

Junge Paare hält vor allem eines von einer Eheschließung ab: die Angst vor der Scheidung. Das behaupten amerikanische Forscher der Cornell University in Ithaca, und der University of Central Oklahoma in Edmond. Über zwei Drittel der von ihnen befragten zusammenlebenden aber unverheirateten Paare äußerten Sorgen über finanzielle, rechtliche und soziale Probleme, die bei einer Scheidung auf sie zukämen.
Der schönste Tag im Leben... Heutzutage überwiegt beim Thema Hochzeit und Ehe vielfach die Skepsis. image.originalResource.properties.copyright

Der Anteil der verheirateten Paare in den USA ist auf einem historischen Tiefstand. Daher bemühten sich die Wissenschaftler, herauszufinden, wo die Heiratsmüdigkeit der jungen Amerikaner herrührt. Dazu befragten sie 122 Paare aus der Arbeiterklasse und der Mittelschicht, die zwar zusammenleben, aber nicht verheiratet sind. Gut 67 Prozent der Befragten schilderten Sorgen über die verheerenden Auswirkungen einer möglichen Scheidung.

Dabei stehen die Paare aus der Mittelklasse einer Eheschließung noch offener gegenüber als die aus der Arbeiterklasse. Viele von ihnen betrachten das Zusammenleben als unverheiratetes Paar als Sprungbrett für die Ehe, die sie zudem für eine größere Verbindlichkeit halten als die "wilde Ehe". Nicht wenige der Befragten hatten schon konkrete Heiratspläne.

Hingegen betrachten insbesondere Frauen aus den einkommensschwächeren Schichten die Ehe oft als Falle, aus der sie nur schwer entkommen könnten, wenn es nicht so gut liefe. Zudem fürchten sie mehr Verantwortung und zusätzliche Verpflichtungen in der Partnerschaft, ohne entsprechende Vorzüge zu sehen. Für viele Paare aus der Arbeiterklasse ist die Ehe der Untersuchung zufolge nicht mehr als ein "Stück Papier", das im Wesentlichen dem Zusammenleben mit dem Partner entspricht. Im Falle einer Scheidung fürchten sie allerdings, ohne das Einkommen des Partners nicht über die Runden zu kommen.

Viele unter den in wilder Ehe lebenden Paaren scheinen die Scheidung eher als logische Folge einer Heirat zu sehen, als dass sie die Ehe als logische Folge einer länger dauernden Partnerschaft betrachten. Die Autoren hoffen, dass die Ergebnisse ihrer Untersuchung Beratungsstellen dabei helfen können, Ängste und Vorurteile vor einer Eheschließung abzubauen.

KK