Antibakterielle Seife: überflüssig und ungesund

18.09.2015

Triclosan wird vielen Kosmetik- und Reinigungsprodukten zugesetzt, unter anderem weil es antibakteriell und konservierend wirkt. Schon länger ist jedoch bekannt, dass der Wirkstoff der Gesundheit und der Umwelt schaden kann. Dass man den Zusatz schlicht weglassen kann, haben koreanische Wissenschaftler jetzt nachgewiesen.
Regelmäßiges und gründliches Händewaschen schützt vor ansteckenden Krankheiten wie Grippe, Erkältung oder Magen-Darm-Infekten. image.originalResource.properties.copyright

Antibakterielle Seife mit Triclosan tötet demnach nicht mehr Bakterien als normale Seife. Dies berichten Wissenschaftler um Dr. Rhee von der Korea University in Seoul in der Fachzeitschrift Journal of Antimicrobial Chemotherapy. Die Forscher hatten den Wirkstoff zum einen an 20 verschiedenen Bakterienstämmen getestet, zum andern hatten sie untersucht, ob eine Seife mit Triclosan Bakterien von den Händen von Studienteilnehmern besser entfernt als ganz normale Seife ohne diesen Zusatz. Das Ergebnis: Setzten die Forscher Bakterien Seife mit einer Triclosan-Konzentration von 0,3 Prozent aus, war erst nach neun Stunden ein Effekt zu sehen. Diese Konzentration ist das Maximum, das derzeit erlaubt ist. In der kurzen Zeit, die üblicherweise beim Händewaschen verstreicht, war dagegen kein Effekt zu sehen. Die antibakterielle Seife ist für den täglichen Gebrauch also nicht besser als normale Seife.

Diese Ergebnisse bestätigen all jene, die ein Verbot des Zusatzstoffes fordern. Schon länger ist bekannt, dass die chlororganische Verbindung nicht nur antibakteriell, geruchshemmend und konservierend wirkt, sondern auch der Gesundheit und der Umwelt schaden kann. Die Europäische Union hat deshalb den Zusatz von Triclosan zur Konservierung in Kosmetikprodukten wie Cremes verboten. Mundwasser, Körperseife, Zahnpasta oder Gesichtspuder dürfen jedoch auch weiterhin Triclosan enthalten. Ein Blick auf die Liste der Inhaltsstoffe verrät, ob ein Produkt Triclosan enthält.

Wem das Studium des Kleingedruckten zu mühsam ist, der kann sich auf sein Smartphone eine Codecheck-App der <link http: www.vz-nrw.de triclosan-verbot>Verbraucher-Zentrale Nordrhein-Westfalen herunterladen. In der App sind die Inhaltsstoffe vieler Produkte hinterlegt und bewertet.

HH