Kreative Apothekenaktion: Umweltspende statt Plastiktüte

02.04.2015

Mit einer besonderen Aktion ist eine bayerische Apotheke in Sachen Umweltschutz aktiv geworden. Martin Maisch, Inhaber der Stadt-Apotheke im unterfränkischen Gemünden, und sein Team empfanden es schon lange als unsinnig, jeden Tag um die hundert kleine Plastiktüten abzugeben, die vermutlich in den meisten Fällen noch am selben Tag im Müll landen. Die Stadt-Apotheke spendet deshalb seit gut drei Monaten für jede nicht abgegebene Tüte 5 Cent an eine Umweltorganisation.
Mit einfachsten Mitteln gestaltet, aber effektiv: Hier sammelt die Stadt-Apotheke Gemünden die Spenden für nicht genutzte Plastiktüten. image.originalResource.properties.copyright

"Wir fragen schon lange jeden Kunden, ob er oder sie eine Tüte benötigt. Neu ist, dass nun jeder Patient, der keine Tüte will, 5 Cent von uns bekommt, um sie in ein großes Spendenglas zu werfen", erzählt Maisch. Vorher habe man bis zu 120 Tüten pro Tag abgegeben, seit Beginn der Aktion sei es nur noch knapp die Hälfte. "Das 5-Liter-Spendenglas ist inzwischen schon gut gefüllt", freut sich der Apotheker.

Er schätzt, dass in den vergangenen drei Monaten allein durch die eingesparten Tüten rund 200 Euro im Glas gelandet sind. Viele Kunden schütteten zusätzlich noch Kupfergeld aus ihrem eigenen Portemonnaie dazu. "Wir gehen davon aus, dass wir im ganzen Jahr etwa 1000 Euro zusammen bekommen werden, die wir zum Jahresende unserer Ortsgruppe des Bundes Naturschutz spenden", sagt Maisch. Über Hinweisschilder in der Apotheke und ein mit Plastiktüten dekoriertes Schaufenster weist die Stadt-Apotheke auf ihre Aktion hin. Die Kunden seien durchweg begeistert, auch eine Lokalzeitung habe schon berichtet.

Maisch hofft nun, dass das Engagement seines Teams andere Apotheker und Einzelhändler zu ähnlichen Aktionen animiert. "Der Aufwand ist gleich null", so der Apotheker. Außerdem sei der Umweltschutz ein gutes Thema, mit dem sich eine Apotheke auch einmal abseits des Gesundheitsbereichs engagieren und präsentieren könne. Er selbst sei der Meinung, etwas Umweltbewusstsein passe "deutlich besser zum Apothekenimage als kleine Arzneimittelschachteln in kleine Tüten zu packen, die nicht einmal wiederverwertet werden", so Maisch.

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