Arbeitslosigkeit für ein Fünftel aller Selbstmorde verantwortlich

11.02.2015

Jährlich nehmen sich rund 45.000 Menschen das Leben, weil sie keine Arbeit haben oder jemand in ihrem Umfeld von Arbeitslosigkeit betroffen ist. Das zeigt eine Studie der Universität Zürich mit Daten aus 63 Ländern weltweit.
Der Verlust der Arbeitsstelle bedeutet für viele Menschen eine ernste Bedrohung der Existenz. image.originalResource.properties.copyright

Arbeitslosigkeit kann Menschen in den Selbstmord treiben. "Pro Jahr steht weltweit etwa jeder fünfte Suizid direkt oder indirekt mit Arbeitslosigkeit in Verbindung", sagt Carlos Nordt, Soziologe von der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich, der die Studie zusammen mit Kollegen durchgeführt hat. Sie nutzten dazu Daten aus nahezu allen Erdteilen. Nur Indien und China fehlten dabei. Die Fachzeitschrift "The Lancet Psychiatry" hat die Ergebnisse online veröffentlicht.

"Trotz länderspezifischer Besonderheiten fanden wir in allen betrachteten Weltregionen einen ähnlich starken Zusammenhang zwischen Arbeitslosen- und Suizidrate", fasst Nordt zusammen. Dieser Effekt unterscheide sich außerdem weder nach Geschlecht noch nach Altersgruppe. In Ländern mit allgemein tieferer Erwerbslosigkeit war der Zusammenhang von Arbeitslosigkeit und Suizid stärker ausgeprägt. Deshalb seien laut der Wissenschaftler auch in Ländern mit tieferer Arbeitslosigkeit unbedingt Investitionen in Programme erforderlich, die Personen in den Arbeitsmarkt integrieren und ein gesundes Arbeitsklima fördern.

RF