Atemtraining vor OP beugt Lungenkomplikationen vor

07.02.2018

Ein einfaches und einmaliges Atemtraining durch einen Physiotherapeuten vor einer Bauchoperation könnte die Gefahr einer Lungenentzündung im Anschluss daran deutlich verringern. Zu diesem Ergebnis kam ein Forscherteam aus Australien und Neuseeland, die ein solches Training daher für alle Patienten für sinnvoll erachten.
Ein Atemtraining kann das Risiko für eine Lungenentzündung nach einer Operation deutlich senken. image.originalResource.properties.copyright

Erhielten Patienten sechs Wochen vor einer anstehenden Oberbauch-Operation ein 30-minütiges Atemtraining durch einen Physiotherapeuten mit Erklärungen dazu, warum die Übungen direkt nach dem Eingriff durchgeführt werden sollten, halbierte sich das Risiko, dass es bis zu zwei Wochen nach dem Eingriff zu Lungenkomplikationen kam. Dies berichten die Wissenschaftler im Fachblatt The BMJ. Besonders deutlich zeigte sich der positive Zusammenhang bei Patienten mit einer Darm-OP, jenen, die jünger als 65 Jahre alt waren, Männern oder solchen, die das Training durch einen erfahrenen Physiotherapeuten erhalten hatten. Das absolute Risiko ging um 15 Prozent zurück, wie die Forscher berichten.

Aufgrund ihrer Ergebnisse sind die Wissenschaftler der Meinung, dass alle Patienten, bei denen eine Operation des Oberbauchs ansteht, ein solches Atemtraining erhalten sollten. Sie schätzen, dass bei sieben Patienten, die ein solches Training erhalten, ein Fall von Lungenkomplikationen verhindert werden könnte.

Bei einer Oberbauch-Operation wird die Bauchdecke geöffnet, zum Beispiel wenn Darm-, Leber- oder Nierenerkrankungen behandelt werden müssen. Es ist der häufigste in westlichen Ländern durchgeführte größere Eingriff, der das Risiko für Komplikationen wie Lungenentzündung oder Lungenkollaps erhöht. Ursachen für solche Komplikation sind unter anderem eine Reduktion des Lungenvolumens, der Funktion der Atemmuskeln und eine Verschlechterung des Selbstreinigungsmechanismus der Atemwege.

HH