Attraktive Männer sind egoistischer

10.02.2015

Niemand, der gut aussieht, würde sich darüber wohl beschweren. Dennoch hat auch Attraktivität eine Kehrseite, wie britische Psychologen in einer Studie feststellten. Demnach sind Männer umso egoistischer, je besser sie aussehen.
Auch Attraktivität hat eine Kehrseite. image.originalResource.properties.copyright

Dr. Michael Price von der Brunel University London, Leiter der Studie, zufolge hätten Persönlichkeits-Tests ergeben, dass attraktive Männer tendenziell weniger auf Gleichheit bedacht und weniger großzügig seien. „Bei attraktiven Frauen ist das hingegen nicht so“, berichtet Price in der Fachzeitschrift Evolutionary Psychology. Bitte man andere Personen um eine Einschätzung, habe sich gezeigt, dass sowohl gutaussehende Männer als auch gutaussehende Frauen als egoistischer und weniger auf Gleichheit bedacht eingeschätzt werden. Bei attraktiven Männern scheine die Erwartungshaltung der anderen also in gewisser Weise gerechtfertigt zu sein.

Die Neigung zur Selbstsucht könnte jedoch überwunden werden, so Price. „Der beste Weg besteht darin, den Menschen bewusst zu machen, dass sie eine solche Tendenz haben“, sagt der Psychologe. Außerdem sei die Beziehung zwischen Attraktivität und Selbstsucht in ihrer Studie längst nicht absolut gewesen, so dass es auch viele gutaussehende Männer geben dürfte, die selbstlos seien und denen Gleichheit am Herzen liege, so die Psychologen.

Die Forscher hatten mit Hilfe von 3D-Körper-Scannern die Körpermaße von 125 Frauen und Männern ermittelt und hinsichtlich ihrer Attraktivität eingestuft. Hierfür bewerteten sie Standardmaße wie Schlankheit, das Verhältnis zwischen Taillen- und Hüftumfang bei Frauen sowie zwischen Taillenumfang und Schulterbreite bei Männern. Außerdem füllten die Teilnehmer einen Persönlichkeits-Fragebogen aus und nahmen an einem Experiment teil, in dem sie Geld erhielten und entscheiden mussten, wie viel sie davon mit jemand anderem teilen wollten. In einem weiteren Experiment hatten die Psychologen fremde Personen gebeten, anhand der Körperbilder einzuschätzen, wie selbstlos und auf Gleichheit bedacht die Studienteilnehmer wohl im realen Leben seien.

HH