Auch bei Typ-2-Diabetes: Kontinuierlich messen statt piksen

Dr. Karen Zoufal | 29.07.2021

Kontinuierliche Glukosemessungen kommen Patienten mit einem schlecht eingestellten Typ-2-Diabetes zugute: Im Vergleich zur herkömmlichen Blutzuckermessung mit einem Stich in die Fingerbeere sank der Blutzucker-Langzeitwert HbA1c binnen acht Monaten deutlich.
Von einer kontinuierlichen Überwachung des Blutzuckers profitieren auch Typ-2-Diabetiker. image.originalResource.properties.copyright

Ein Vergleich von Patienten mit schlecht eingestelltem Typ-2-Diabetes zeigte, dass unter denjenigen, die ihren Blutzucker kontinuierlich überwachten, der Langzeitwert HbA1c um 1,1 Prozent abgenommen hatte. Bei Studienteilnehmern, die den Blutzucker auf herkömmliche Weise maßen, sank der Wert nur um 0,16 Prozent. Zusätzlich hatten diejenigen mit der kontinuierlichen Blutzuckerüberwachung ihren Diabetes besser im Griff und ihre Lebenszufriedenheit war höher.

„Ich freue mich besonders über das Ergebnis, dass die kontinuierliche Glukoseüberwachung den Blutzuckerspiegel erheblich verbessert und das Risiko einer Unterzuckerung verringert“, sagte Dr. Rodica Busui von der Universität Michigan in Ann Arbor. Sie hofft, dass kontinuierliche Glukosemessungen die Praxis der herkömmlichen Messungen auch bei Typ-2-Diabetikern in der Zukunft zunehmend ablösen werden.

Die Vorteile einer kontinuierlichen Glukoseüberwachung sind bei Patienten mit Diabetes schon lange bekannt, allerdings wurden bisher meist bei Patienten mit Typ-1- oder Typ-2-Diabetes betrachtet, die eine intensivierte Insulintherapie mit mehreren Insulininjektionen pro Tag bekamen. Bei den Patienten dieser Studie handelte es sich dagegen um 175 Typ-2-Diabetiker, die täglich nur ein- oder zweimal ein langanhaltend wirksames Basalinsulin spritzten, eventuell in Kombinationen mit anderen Medikamenten zur Senkung des Blutzuckerspiegels.

Quelle: 10.1001/jama.2021.7444