Aufregung und Ärger begünstigen einen Schlaganfall

ZOU | 08.12.2021

In einer Studie mit mehr als 13.000 Schlaganfallpatienten fiel auf, dass sich überdurchschnittlich viele Personen in der Stunde vor dem Schlaganfall geärgert oder aufgeregt hatten. Dies berichten Wissenschaftler in der Fachzeitschrift „European Heart Journal“.
Stress, Ärger und negative Gefühle können offenbar das Risiko für einen Schlaganfall und eine Hirnblutung erhöhen. image.originalResource.properties.copyright

Von 13.463 Patienten, die erstmals einen Schlaganfall erlitten hatten, füllten später 41 Prozent einen Fragebogen aus. 9,2 Prozent gaben darin an, sich kurz vor dem Schlaganfall geärgert zu haben und 5,3 Prozent hatten sich in der Stunde zuvor körperlich stark angestrengt. Gefühlsausbrüche traten in der Stunde vor einem Schlaganfall zu 37 Prozent häufiger auf als zu anderen Zeiten.

„In dieser großen internationalen Studie berichten wir, dass Ärger und emotionale Aufregung eine Stunde vor dem Auftreten eines Schlaganfalles relativ häufig sind und diese Gefühle mit allen Schlaganfall-Typen assoziiert waren, besonders mit Hirnblutungen“, schreiben die Autoren. Sie gehen davon aus, dass die körperlichen Reaktionen bei emotionaler Aufregung die Herzfrequenz und den Bluthochdruck erhöhen und so Hirnblutungen oder Herzrhythmusstörungen begünstigen, die Blutgerinnsel und schließlich einen Schlaganfall nach sich ziehen können.

Körperliche Anstrengung war mit einem um 62 Prozent höheren Risiko für Hirnblutungen verbunden, nicht aber für Schlaganfälle. Eine Kombination aus Anstrengung und Aufregung erhöhte die Risiken nicht zusätzlich. Dass Gefühlsausbrüche auch die Ursache der Schlaganfälle waren, lässt sich aus der Studie allerdings nicht sicher ableiten, da die Personen nachträglich befragt wurden.

Quelle: DOI 10.1093/eurheartj/ehab738