Autsch: Ich wachse!

25.01.2018

Kinder leiden gelegentlich unter Wachstumsschmerzen. Wann Eltern zum Arzt gehen sollten, lesen Sie hier.
Viele Kinder klagen gelegentlich über sogenannte Wachstumsschmerzen, die in der Regel jedoch harmlos sind. image.originalResource.properties.copyright

Das Quengeln geht meist in den Abendstunden los. Manchmal wachen Kinder sogar in der Nacht auf und klagen über Schmerzen: In der Regel tun die Beine weh. Waden, Schienbeine oder auch die Vorderseite der Oberschenkel sind am häufigsten betroffen, seltener auch die Arme. Grund für das unangenehme Ziehen oder Brennen sind oft sogenannte Wachstumsschmerzen. Etwa jedes dritte Kind zwischen zwei und zwölf Jahren leidet hin und wieder darunter.

Was steckt dahinter?

Wachstumsschmerzen sind unangenehm, aber harmlos. Die Ursache steht bis heute noch nicht fest. Vermutet wird jedoch, dass die Knochen langsamer wachsen als die Weichteile. So kann die Knochenhaut bei einem Wachstumsschub unter Spannung geraten und die Schmerzen auslösen. Ein anderer Erklärungsansatz lautet: Der junge Knochen könnte beim Wachstum ermüden, was sich ebenso als Schmerz äußert.

Ebenso wenig wie eine Erklärung gibt es eine ursächliche Behandlung gegen Wachstumsschmerzen. Eltern können nur helfen, die Schmerzen zu lindern. Manchen Kindern tut eine Wärmflasche gut, anderen hilft eher Kälte in Form eines Coolpacks. Massagen können ebenfalls lindernd wirken. In jedem Fall freuen sich die Kleinen über eine Extraportion Zuwendung. Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol sollten nur in Absprache mit dem Arzt angewendet werden.

Wann zum Arzt?

Zum Arzt sollten Eltern generell gehen, wenn die Schmerzen länger anhalten oder sich im Laufe der Zeit verstärken. Bei der Untersuchung muss ausgeschlossen werden, dass eine unbemerkte Knochenverletzung oder eine andere – im Kindesalter allerdings seltene – Erkrankung wie Rheuma, eine Knocheninfektion oder gar ein Tumor die Schmerzen hervorruft. Bei der Diagnose kann ein Schmerztagebuch helfen, in dem Eltern festhalten, wann, wo und in welcher Form die Schmerzen auftreten.

Der Arzt tastet zunächst den Körper und speziell die Arme und Beine ab. Außerdem begutachtet er die Gelenke und den Gang. Bei Auffälligkeiten können Blutuntersuchungen, Röntgenaufnahmen und bei Bedarf auch eine Kernspinoder Computertomographie helfen, eine eventuell vorliegende Erkrankung zu erkennen. Sind alle Befunde unauffällig, handelt es sich in der Regel um Wachstumsschmerzen, die sich im Laufe der Zeit "auswachsen".

Katrin Faßnacht-Lee