Betablocker verursachen keine Depressionen
Dr. Karen Zoufal | 16.03.2021
Die Vermutung, dass Betablocker sich auf die Psyche auswirken und Nebenwirkungen wie Depressionen, Angstzustände, Schläfrigkeit, Schlaflosigkeit, Halluzinationen und Albträume auslösen können, wurde ein Stück weit widerlegt: Wenn es während einer Therapie mit Betablockern zu Depressionen kommt, so liegt das wahrscheinlich an anderen Ursachen und nicht an dem Herzmedikament.
Obwohl Depressionen die am häufigsten gemeldeten Nebenwirkungen waren, traten sie während der Behandlung mit Betablockern nicht häufiger auf als bei der Einnahme eines Placebos. Zudem beendeten Menschen mit und ohne Depressionen die Einnahme von Betablockern gleich oft –Müdigkeit und Erschöpfung waren der häufigste Grund für das Absetzen. Ungewöhnliche Träume, Schlaflosigkeit und Schlafstörungen kamen während der Einnahme von Betablockern dagegen etwas häufiger vor. „Unsere Ergebnisse zeigen, dass Bedenken hinsichtlich unerwünschter psychischer Nebenwirkungen, insbesondere Depressionen, die Entscheidung über Betablocker nicht beeinflussen sollten“, fasst Dr. Reinhold Kreutz, Professor am Berliner Institut für Gesundheit am Institut für Klinische Pharmakologie und Toxikologie, die Ergebnisse zusammen.
Betablocker sind eine Klasse von Medikamenten, die die Herzfrequenz, den Blutausstoß und die Arbeitsbelastung des Herzens reduzieren und so den Blutdruck senken. Sie werden häufig bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinsuffizienz, Herzrhythmusstörungen, Brustschmerzen und Bluthochdruck eingesetzt.
Quelle: DOI 10.1161/HYPERTENSIONAHA.120.16590