Bluthochdruck: Was auf Reisen wichtig ist

04.07.2018

Dass Bluthochdruck-Patienten ihre Medikamente auch im Urlaub einnehmen müssen, ist selbstverständlich. Doch was ist bei einem Langstreckenflug zu beachten? Und wie verhält sich der Blutdruck bei hohen Temperaturen? Was muss ich bei der Tabletteneinnahme im Sommer beachten? Die Deutsche Hochdruckliga (DHL) gibt Tipps für den Hochsommer und die Feriensaison.
Auch im Urlaub müssen Hochdruck-Patienten ihre Medikamente regelmäßig einnehmen. image.originalResource.properties.copyright

Bei hohen Temperaturen im Sommer ist der Blutdruck in der Regel niedriger als in den Wintermonaten. Das kann zur Folge haben, dass bei einigen Patienten die „normale“ Dosis der blutdrucksenkenden Medikamente bei Hitzeperioden zu hoch ist und es unter Umständen zu Schwindel, Müdigkeit und Schwäche kommen kann. „Mit der täglichen Blutdruckmessung haben die Patienten den Werteverlauf im Blick und sehen, wenn der Blutdruck stärker als sonst abgefallen ist, obwohl sie die Medikamente wie gewohnt eingenommen haben. Das ist der Grund, warum wir die tägliche Selbstmessung vor allem in den Sommermonaten empfehlen“, sagt Professor Bernhard Krämer, Präsident der Deutschen Hochdruckliga.

Ist der Blutdruck deutlich niedriger als üblich bei gleicher Medikamenteneinnahme, empfiehlt Prof. Krämer den Gang zum Hausarzt. Der kann dann einen neuen Dosierungsplan für die heißen Tage erstellen. Gerade wenn ein Urlaub in warmen Gefilden geplant ist, sollte dies vorab mit dem Hausarzt besprochen werden. Neben den benötigten Medikamenten rät Krämer, auch auf Reisen ein Blutdruckmessgerät einzupacken, um mögliche Schwankungen im Blick zu haben.

Für Langstreckenflügen gilt folgendes: Grundsätzlich sind alle Flüge, die zu einem Zeitunterschied von bis zu 3 Stunden führen, problemlos, hier muss bei der Einnahme nichts geändert werden. Eine Zeitverschiebung von mehr als 3 Stunden bei Flügen in Richtung Osten führt dazu, dass der Reisetag deutlich verkürzt ist. Bleibt man an dem Tag beim normalen Einnahmeschema, kann das zu einer Überdosierung der Medikamente führen, daher sollte der Einnahmezeitpunkt am besten verschoben werden. Umgekehrt kommt es bei langen Flügen in Richtung Westen zu einer Verlängerung des Tages, die eventuell eine Zusatzdosis notwendig macht. Vor einem Langstreckenflug sollten sich Bluthochdruck-Patienten von ihrem Hausarzt beraten lassen, wie sie während des Flugs und auf der Reise ihre Medikamente einnehmen sollten.

Wichtiger Tipp zum Schluss: Nehmen Sie Ihre Medikamente immer im Handgepäck mit. Denn sollte einmal der Koffer verloren gehen, ist sichergestellt, dass Sie das Wichtigste bei sich haben. Da einige Länder restriktive Zoll-Einfuhrbestimmungen haben, empfiehlt es sich auch, eine Bescheinigung des Arztes mitzuführen, die bestätigt, dass die Medikamente für den eigenen Gebrauch sind.

DHL/NK