Blutvergiftung durch extremen Ausdauersport

19.06.2015

Extremer Ausdauersport, wie beispielsweise ein Ultra-Marathon, macht die Darmwand durchlässig für Bakterien. Bei schlecht vorbereiteten Sportlern könne dies im schlimmsten Fall zu einer Blutvergiftung führen, warnen australische Forscher.
Bewegung hält fit und gesund – extremer Ausdauersport birgt aber auch Risiken für die Gesundheit. image.originalResource.properties.copyright

„So gut wie alle Studienteilnehmer hatten Marker im Blut, die typisch für Patienten mit einer Blutvergiftung sind“, sagt Studienleiter Dr. Ricardo Costa von der Monash Universität in Australien. Dies ging aus Blutprobenanalyse von Sportlern hervor, die entweder an einem 24-Stunden-Ultra-Marathon oder einem Etappenlauf über mehrere Tage teilgenommen hatten. Werde über einen längeren Zeitraum Sport getrieben, verändere sich die Darmwand, wodurch Darmbakterien ins Blut gelangen können, erläutert der Wissenschaftler. Dies führe zu einer Entzündungsreaktion, die durch Immunzellen des Körpers ausgelöst werde, ähnlich wie bei einer schweren Infektion.

Allerdings hatten Teilnehmer, die fit, gesund und gut vorbereitet in die Rennen starteten, Immunmechanismen entwickelt, die diesen Entzündungsprozessen entgegenwirkten. Bei ihnen waren höhere Werte eines Botenstoffs messbar, der antientzündlich wirkt. „Der Körper hat die Fähigkeit, sich anzupassen“, sagt Costa. Die Voraussetzung dafür ist jedoch eine gute Vorbereitung mit entsprechendem Training. Wer an einem extremen Ausdauer-Event teilnehmen möchte, sollte sich Costa zufolge zuvor einem Gesundheitscheck unterziehen und Fitness sowie Ausdauer trainieren. Ein Vorbereitung von nur einem Monat sei zu wenig. Als extrem gelte alles über vier Stunden Sport und Ausdauersport an sich wiederholenden Tagen, so Costa.

HH