Brustkrebsfrüherkennung schon ab 40?

ZOU | 23.02.2024

Ein regelmäßiges Mammografie-Screening zwischen 40 und 79 Jahren könnte die Chance bieten, bei mehr Frauen Brustkrebs in einem frühen Stadium zu erkennen und Leben zu retten. Darauf weist eine Studie aus den USA hin.
Würden Frauen in jüngerem Alter und jedes Jahr ein Mammografie-Screening erhalten, könnte sich die Sterblichkeit durch Brustkrebs reduzieren. image.originalResource.properties.copyright

Ein US-amerikanisches Expertengremium spricht sich dafür aus, dass Frauen mit durchschnittlichem Brustkrebsrisiko schon ab 40 jährlich an einem Mammographie-Screening teilnehmen sollten, und das so lange, wie sie bei guter Gesundheit sind.

Das folgern die Experten aus Modellen, in denen sie vier Szenarien mit unterschiedlichem Beginn und Turnus der Früherkennungsuntersuchungen untersucht haben. Diese ergaben, dass ein jährliches Mammographie-Screening im Alter von 40 bis 79 Jahren die Sterblichkeit durch Brustkrebs um 42 Prozent senken würde. Zweijährliche Untersuchungen bei Frauen zwischen 50 und 74 Jahren bzw. 40 und 74 Jahren würden sie dagegen nur um 25 bzw. 30 Prozent senken. Das jährliche Screening zwischen 40 und 79 Jahren ergab pro Mammographie zudem die geringste Anzahl an falsch-positiven Screenings (6,5 %) und gutartigen, also unnötigen Biopsien (0,88 %).

„Es gibt eine anhaltende Debatte über die Empfehlungen zur Brustkrebsvorsorge, insbesondere über den Beginn und die Häufigkeit der Früherkennungsuntersuchungen. Die wichtigste Schlussfolgerung unserer Studie ist, dass ein jährliches Screening, das im Alter von 40 Jahren beginnt und mindestens bis zum Alter von 79 Jahren fortgesetzt wird, die höchste Senkung der Sterblichkeit, die meisten abgewendeten Krebstodesfälle und die meisten gewonnenen Lebensjahre mit sich bringt“, sagte Prof. Dr. Debra L. Monticciolo, Radiologin an der Dartmouth Geisel School of Medicine in Hanover, New Hampshire. „Die Risiken des Screenings sind für die meisten Frauen beherrschbar. Aber fortgeschrittener Brustkrebs ist oft tödlich. Brustkrebs ist einfacher zu behandeln, wenn er früher entdeckt wird; wir können Frauen zusätzliche Operationen und Chemotherapie ersparen. Es ist einfach besser, auf Früherkennung umzusteigen.“

Brustkrebs ist die zweithäufigste krebsbedingte Todesursache bei Frauen. Wie in Deutschland gibt es in den USA derzeit die Empfehlung, ab 50 alle zwei Jahre eine Früherkennungsuntersuchung wahrzunehmen.

Quelle: DOI 10.1148/radiol.232658