Vegetarische Burger liefern weniger Protein

ZOU | 17.11.2021

Laut der Nährwertangaben enthalten pflanzliche Burger oft genau so viel Protein wie fleischhaltige Burger. Trotzdem versorgen sie den Körper schlechter mit essentiellen Aminosäuren, da pflanzliches Protein vom Körper nicht so einfach aufgenommen werden kann.
Burger mit vegetarischen Bratlingen liefern insgesamt weniger Eiweiß als die Variante mit tierischen Frikadellen. image.originalResource.properties.copyright

Forscher haben Frikadellen aus Schweinefleisch und magerem Rindfleisch sowie Bratlinge auf Soja- und Erbsenbasis an Schweine verfüttert, um die Zufuhr an essentiellen Aminosäuren zu untersuchen. Rind- und Schweinefleisch waren demnach „ausgezeichnete“ Proteinquellen, die sich für Menschen jeden Alters eignen. Der Soja-Bratling war als „hervorragende“ Proteinquelle für Kinder ab drei Jahren geeignet, jedoch nicht für jüngere Kinder. Der Bratling auf Erbsen-Basis schnitt für Kinder ab drei Jahren mit „gut“ ab. Essentielle Aminosäuren sind für den Körper lebenswichtig: Sie dienen als Bausteine für Proteine und sind an wichtigen Stoffwechselvorgängen im Körper beteiltigt. Da der Körper sie nicht selbst herstellen kann, müssen sie über die Nahrung zugeführt werden.

“Schon in früheren Studien hatte sich gezeigt, dass essentielle Aminosäuren durch tierische Proteine vom Körper besser aufgenommen und verwertet werden. Das war der Grund für dieses Experiment”, erklärt Studienautor und Ernährungswissenschaftler Prof. Hans H. Stein, Ernährungswissenschaftler aus Illinois.

Anschließend untersuchten die Forscher, wie es um die Proteinaufnahme steht, wenn die Frikadellen bzw. Bratlinge in einem Brötchen gegessen: Da Getreideprodukte wenig Protein enthalten, sank der der relative Proteingehalt. Die fleischhaltigen Burger waren nur noch für die Altersgruppe ab drei Jahren geeignet. Von einem Burger auf Soja-Basis müsste man 15 Prozent mehr essen, um auf dieselbe Zufuhr an essentiellen Aminosäuren zu kommen wie durch einen fleischhaltigen – das bedeutet aber auch, dass man entsprechend mehr Kalorien zu sich nehmen würde.

Quelle: DOI 10.1007/s00394-021-02658-1