Calcium und Vitamin D: Knochenschutz oder nicht?

27.12.2017

Calcium- und Vitamin-D-Präparate sollen helfen, bei älteren Menschen mit Osteoporose das Risiko für Knochenbrüche zu verringern. Studien waren in dieser Hinsicht jedoch zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen gekommen. In einer neuen Meta-Analyse fanden Forscher nun keinen solchen Schutzeffekt.
Forscher haben untersucht, wie gut Nahrungsergänzungsmittel mit Calcium und Vitamin D vor Knochenbrüchen schützen. image.originalResource.properties.copyright

Anders als Arbeiten, in denen sich ein schützender Effekt für die Knochen angedeutet hatte, deutet die neue Studie aus China jetzt darauf hin, dass Nahrungsergänzungsmittel, die Calcium, Vitamin D oder beides enthalten, Senioren nicht vor Hüftbrüchen oder anderen Frakturen schützen. Wie Forscher um Jia-Guo Zhao vom Tianjin Hospital in China in der Fachzeitschrift JAMA berichten, standen die Mittel im Vergleich zu Placebo oder keiner Einnahme eines Präparats nicht mit einem geringeren Risiko für Knochenbrüche in Zusammenhang, und zwar unabhängig von der Dosierung, dem Geschlecht der Studienteilnehmer, vorangegangenen Brüchen oder den über die Ernährung aufgenommen Calcium-Mengen.

Als Einschränkung nennen die Forscher, dass der Vitamin-D-Spiegel bei manchen Studien, die in die Analyse eingegangen waren, nicht bei allen Teilnehmern zu Beginn gemessen worden war. So sei es denkbar, dass die Ergebnisse für manche Untergruppen anders ausgefallen wären, wenn alle Teilnehmer getestet worden wären. In die Meta-Analyse waren Daten aus 33 randomisierten klinischen Studien eingegangen mit insgesamt über 51.000 Erwachsenen über 50 Jahren, die nicht in Senioren- oder Pflegeheimen lebten. Anhand ihrer Ergebnisse sehen die Forscher keinen Anlass, die routinemäßig Einnahme von Calcium, Vitamin-D- oder Kombipräparaten zu empfehlen. Anders sehe dies jedoch aus, wenn ein nachgewiesener Mangel besteht.

HH