Straßenverkehr: Cannabis erhöht Risiko schwerer Unfälle

14.02.2012

Wer kifft und danach trotzdem noch Auto fährt, verdoppelt sein Risiko, in einen Verkehrsunfall verwickelt zu werden. Gerade schwere Unfälle werden unter dem Drogenkonsum wahrscheinlicher. Das ist das Ergebnis einer kanadischen Übersichtsarbeit.
Cannabis-Konsum verdoppelt einer Studie zufolge das Risiko, einen Verkehrsunfall zu erleiden. image.originalResource.properties.copyright

"Cannabis-Konsum und Autofahren vertragen sich nicht." Um diesen häufig geäußerten Zusammenhang zu überprüfen, haben Mark Asbridge, Jill Hayden und Jennifer Cartwright von der Dalhousie University in Halifax, Kanada, etliche Register durchforstet und letztlich neun brauchbare Studien zu dem Thema ausgewertet.

Ihr Ergebnis: Cannabis-Konsum führt tatsächlich zu einem erhöhten Risiko für Verkehrsunfälle. Unglücklicherweise ist besonders die Wahrscheinlichkeit für schwere Unfälle erhöht. Als Verkehrsunfall galt hierbei ein Zusammenstoß, bei dem mindestens ein fahrendes Auto oder ein anderes Verkehrsmittel mit Motor wie Busse, LKW oder Motorräder beteiligt war.

Trotz einer Fülle an Rechtsvorschriften bleibt Cannabis die am häufigsten konsumierte illegale Droge weltweit. Laut einer Umfrage von 2009 in Kanada hatte durchschnittlich mehr als jeder zehnte Befragte und etwa jeder dritte Befragte zwischen 15 und 24 Jahren im letzten Jahr einmal Cannabis konsumiert.

Auch die Zahl derjenigen, die sich nach dem Kiffen noch ins Auto setzen, hat zugenommen. Während 1996 noch etwa 2 Prozent der Kanadier zugaben, am Straßenverkehr teilgenommen zu haben, obwohl sie kurz zuvor noch Cannabis konsumiert hatten, waren es acht Jahre später etwa doppelt so viele.

Diese Zahlen spiegeln auch die Situation in anderen Industriestaaten wider und zeigen die Notwendigkeit von Kampagnen gegen Drogenkonsum im Straßenverkehr. Die Studienautoren empfehlen, diese Erkenntnisse dafür zu nutzen.

FH