Cholesterinsenker: Auch Gehirn und Augen profitieren

03.09.2013

Viele Menschen mit zu hohen Cholesterinwerten bekommen sogenannte Statine verschrieben. Neben ihrer Wirkung auf die Blutfettwerte scheinen diese Medikamente positive Begleiterscheinungen auf Augen und Gehirn zu haben, lassen Studien aus den USA und Taiwan vermuten.
Statine, die von vielen Menschen zur Senkung erhöhter Blutfettwerte eingenommen werden, haben positive Nebenwirkungen: Sie schützen auch Hirn und Augen. image.originalResource.properties.copyright

Statine senken das Demenzrisiko sowie die Gefahr, an grauem Star zu erkranken, wie Herzforscher auf dem Kongress der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) in Amsterdam feststellten. Eine auf dem Kongress vorgestellte Studie aus den USA kommt zu dem Ergebnis, dass sich durch die Einnahme der Cholesterinsenker das Erkrankungsrisiko für grauen Star, auch Katarakt genannt, um 20 Prozent verringere. Es handelt sich dabei um eine Augenkrankheit, in deren Verlauf es zu einer Eintrübung der Linse kommt. Die Forscher hatten für ihre Studie die Daten aus 14 Studien mit insgesamt rund 2.400.000 Patienten analysiert und widerlegen damit frühere Vermutungen, Statine würden grauen Star verursachen oder zumindest begünstigen.

Auch in Bezug auf Demenz scheinen sich Statine positiver auszuwirken als bisher gedacht. Das zumindest lässt eine Studie taiwanesicher Wissenschaftler vermuten, derzufolge die Arzneimittel sogar vor Demenzerkrankungen schützen könnten. Aus ihrer Forschungsarbeit mit Daten von mehr als 57.000 Krankenversicherten ging hervor, dass das Erkrankungsrisiko umso geringer ausfiel, je höher die Dosis war. Bemerkenswert an dieser Studie sei, dass vaskuläre Demenzen ausgenommen gewesen seien, sagt Professor Dr. Eckart Fleck, Pressesprecher der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie. Damit sind Demenzen gemeint, die mit Durchblutungsstörungen des Gehirns zusammenhängen und bei denen es naheliegend wäre, wenn sie durch Statine beeinflusst würden.

HH