Corona-Impfung nur für Kinder mit Vorerkrankungen

PZ/NK | 11.06.2021

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Covid-19-Impfung nicht für alle Kinder, sondern nur für solche mit Vorerkrankungen oder wenn sie enge Kontakte stark gefährdeter Personen sind. Zu den Vorerkrankungen gehören unter anderem Typ-1-Diabetes, Trisomie 21 und starkes Übergewicht.
Die Covid-19-Impfung wird aktuell nur für 12 bis 16-Jährige mit Vorerkrankungen empfohlen. image.originalResource.properties.copyright

Die STIKO empfiehlt den mRNA-Impfstoff von Biontech/Pfizer nur für 12- bis 17-Jährige mit bestimmten Vorerkrankungen. Das geht aus einer Publikation im „Epidemiologischen Bulletin“ Nummer 23/2021 des Robert Koch-Instituts (RKI) am Donnerstag hervor.

Folgende Vorerkrankungen werden von der STIKO genannt:

  • Adipositas (> 97. Perzentile des Body-Mass-Index)
  • angeborene oder erworbene Immunschwäche
  • angeborene zyanotische Herzfehler (O2-Ruhesättigung < 80 Prozent)
  • schwere Herzinsuffizienz
  • schwere pulmonale Hypertonie
  • chronische Lungenerkrankungen mit einer anhaltenden Einschränkung der Lungenfunktion
  • chronische Niereninsuffizienz
  • chronische neurologische oder neuromuskuläre Erkrankungen
  • bösartige Tumorerkrankungen
  • Trisomie 21
  • syndromale Erkrankungen mit schwerer Beeinträchtigung
  • Diabetes mellitus (bei HbA1c-Werten > 9,0 Prozent)

Zusätzlich empfiehlt die STIKO die Impfung auch Kindern und Jugendlichen ab zwölf Jahren, in deren Umfeld sich Angehörige oder andere Kontaktpersonen mit hoher Gefährdung für einen schweren Covid-19-Verlauf befinden, die selbst nicht geimpft werden können (wie etwa jüngere Geschwister), oder bei denen der begründete Verdacht auf einen nicht ausreichenden Schutz nach Impfung besteht, zum Beispiel bei Menschen, die nach einer Organtransplantation Immunsuppressiva nehmen müssen. Auch bei Jugendlichen, die bereits berufstätig sind und etwa in einem Pflegeheim oder Krankenhaus arbeiten, zählen dazu.  

Dass es keine generelle Impfempfehlung für gesunde Kinder und Jugendliche gibt, begründet die STIKO mit dem geringen Risiko für einen schweren Covid-19-Verlauf: „Bei Personengruppen, die nach einer SARS-CoV-2-Infektion nur ein extrem geringes Risiko für eine schwere oder gar tödlich verlaufende Erkrankung haben und bei denen gleichzeitig noch keine ausreichenden Sicherheitsdaten zur Covid-19-Impfung vorliegen, kann deshalb aus immunologischer Sicht mit der Durchführung einer zweimaligen Covid-19-Impfung gewartet werden“, heißt es in der Empfehlung. Obwohl die Impfung nicht für alle Kinder und Jugendlichen empfohlen werde, sei sie aber „nach ärztlicher Aufklärung und bei individuellem Wunsch und Risikoakzeptanz möglich“.

Der mRNA-Impfstoff von Biontech/Pfizer ist bislang die einzige Corona-Vakzine, die eine Zulassung für den Einsatz ab zwölf Jahren hat. In Kürze könnte der mRNA-Impfstoff von Moderna folgen, einen entsprechenden Antrag auf EU-Zulassung hatte das US-Unternehmen vor wenigen Tagen gestellt.