Darmkrebs: So lässt sich das Risiko senken

06.05.2020

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) wartet mit einer guten Nachricht auf: Das individuelle Darmkrebsrisiko lässt sich deutlich reduzieren, und zwar auch dann, wenn man erblich bedingt ein höheres Erkrankungsrisiko trägt. Ein gesunder Lebensstil und die Wahrnehmung von Vorsorgeuntersuchungen sind dafür wichtig.
Eine Darmspiegelung ist die beste Methode, um das individuelle Risiko für Darmkrebs zu senken. image.originalResource.properties.copyright

Eine Langzeitstudie vom DKFZ mit mehr als 7.500 Personen ergab, dass von hundert Männern, die aufgrund genetischer Merkmale ein mittleres Risiko für Darmkrebs hatten, innerhalb der nächsten 30 Jahre durchschnittlich 7,4 Prozent an Darmkrebs erkrankten. Unter Männern, die gesünder lebten und eine Darmspiegelung durchführen ließen, waren es dagegen nur 1,9 Prozent. Bei Frauen war dieser Effekt ebenfalls zu beobachten, allerdings etwas weniger stark ausgeprägt.

Auch bei genetischer Veranlagung lässt sich das Risiko senken

„Das wichtigste Ergebnis unserer Studie war, dass sich selbst bei Menschen mit erhöhtem genetischem Risiko die Gefahr, tatsächlich an Darmkrebs zu erkranken, durch die Darmspiegelung und einen gesunden Lebensstil drastisch verringerte“, sagte Dr. Prudence Carr, Erstautorin der Studie, die in der Zeitschrift „Gastroenterology“ veröffentlicht wurde.

Bei einer Darmspiegelung wird nicht nur Krebs erkannt, sondern auch dessen Vorstufen. Diese können während der Prozedur direkt entfernt werden, wodurch das Krebsrisiko entscheidend gemindert wird. Zusätzlich gibt es Risikofaktoren, die jeder selbst beeinflussen kann: Rauchen, Übergewicht, Ernährung und Bewegungsmangel. Wer sich für einen gesunden Lebensstil entscheidet und zur Krebsvorsorgeuntersuchung geht, tut also auch bei ungünstigen Erbanlagen viel dafür, Darmkrebs zu vermeiden.

ZOU