Defibrillator-OP: Gesünder durch mehr Bewegung

Dr. Karen Zoufal | 21.07.2021

Schon etwas mehr Bewegung am Tag senkt bei Menschen mit einem implantierten Kardioverter-Defibrillator (ICD) die Anzahl der Krankenhauseinweisungen und der Todesfälle. Das berichten Forscher in der Zeitschrift „Circulation: Cardiovascular Quality and Outcomes“.
Schon zehn Minuten mehr Bewegung am Tag tragen dazu bei, dass Menschen nach einer Defibrillator-OP gesünder leben. image.originalResource.properties.copyright

Pro zehn Minuten mehr Bewegung am Tag sanken das Risiko für eine Einweisung ins Krankenhaus und die Sterblichkeit um ein Prozent. Dabei zählte allein die Bewegung, denn es war egal, ob die Patienten an einem Rehabilitationsprogramm teilnahmen oder zu Hause allein körperlich aktiv waren.

Von fast 42.000 Patienten hatten Wissenschaftler Rückschlüsse auf die körperliche Aktivität gezogen, indem sie die von den Sensoren der ICDs erfassten Daten zur Bewegung und Herzfrequenz der Teilnehmer auswerteten. „In dieser Studie zählte jede körperliche Aktivität zu den täglichen Gesamtwerten, solange sich der Patient bewegte und gleichzeitig die Herzfrequenz stieg“ erläuterte Dr. Brett D. Atwater vom Inova Heart and Vascular Institute in Fairfax, Virginia. „Einfache Aktivitäten des täglichen Lebens wie Umhergehen im Haus oder Abwaschen werden darauf angerechnet und können Vergleich zum Stillsitzen gesundheitliche Vorteile bringen.“

Implantierbare Kardioverter-Defibrillatoren oder ICDs sind batteriebetriebene Geräte, die unter die Haut gepflanzt werden und bei unnormalen Herzrhythmen einen elektrischen Schlag abgeben, damit der normale Herzschlag wiederhergestellt wird. ICDs verringern auf diese Weise das Risiko für einen plötzlichen Herztod und werden bei lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen nach einem Herzinfarkt, Herzstillstand oder einer angeborenen Herzkrankheit eingesetzt.

Kardiologische Rehabilitationsprogramme bieten Patienten eine gute Umgebung, um ihre körperliche Aktivität nach der ICD-Implantation zu steigern. Sie verringern das Risiko zusätzlicher Krankenhauseinweisungen und Todesfälle, werden aber zu wenig genutzt.

Quelle: 10.1161/CIRCOUTCOMES.120.007580