Demenz: Zahl der Neuerkrankungen sinkt

25.10.2018

Demenz gehört zu den folgenschwersten Erkrankungen im Alter. Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig konnten nun zeigen, dass die Zahl der Neuerkrankungen gesunken ist - zumindest in westlichen Industrieländern.
In einigen Ländern tritt Demenz mittlerweile seltener auf als noch vor zehn Jahren. image.originalResource.properties.copyright

Menschen, die heute 85 Jahre alt sind, erkranken seltener an Demenz als diejenigen, die noch vor zehn Jahren ihr 85. Lebensjahr erreichten. Dies berichten die Leipziger Forscher im Fachjournal Clinical Epidemiology. Der positive Trend zeigte sich allerdings nur in westlichen Industrieländern, konkret in Frankreich, Großbritannien, den Niederlanden und den USA. Gegenläufig dazu war die Entwicklung in einer japanischen Studie: Hier wurde sogar ein Anstieg bei den Demenzneuerkrankungen verzeichnet.

Die Zahlen belegen den Forschern zufolge vor allem: das Risiko, an Demenz zu erkranken, ist beeinflussbar. Den Rückgang in den westlichen Industrieländern lasse sich ihrer Ansicht nach auf die bessere Bildung, geistig fordernde Berufe und eine bessere Versorgung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und anderen chronischen Erkrankungen zurückführen. „Mehr Bildung und fordernde berufliche Tätigkeiten erhöhen die Widerstandsfähigkeit des Gehirns gegen dementielle Erkrankungen“, erklärt Prof. Dr. Steffi Riedel-Heller, Direktorin des Instituts für Sozialmedizin, Arbeitsmedizin und Public Health (ISAP) an der Universität Leipzig. Gleichfalls können Diabetes oder Bluthochdruck, die im engen Zusammenhang mit Demenzerkrankungen stehen, heute besser behandelt werden.

Grundsätzlich gilt: „Ein gesunder Lebensstil mit viel Bewegung, geistiger und sozialer Aktivität, Nichtrauchen und ausgewogener Ernährung hilft nicht nur Herz-Kreislauferkrankungen vorzubeugen, sondern auch Demenz“, ergänzt Riedel-Heller. Demenz ist im Moment nicht heilbar, deshalb kommt der Prävention eine besondere Bedeutung zu.

NK