Depressionen könnten die Nierenfunktion beeinträchtigen

Dr. Karen Zoufal | 01.06.2021

Eine neue Studie deutet darauf hin, dass Symptome einer Depression die Funktion der Nieren stören könnten: Bei Personen, deren Niere zu Studienbeginn gesund war, nahm die Funktion des Organs in den folgenden vier Jahren schneller ab, wenn sie Anzeichen einer Depression zeigten.
Eine Depression betrifft längst nicht nur die Psyche. Die Krankheit wirkt sich auch auf die körperliche Gesundheit aus. image.originalResource.properties.copyright

In einer Studie, an der Erwachsenen ohne Nierenerkrankung teilnahmen, war die Wahrscheinlichkeit für einen schnellen Rückgang der Nierenfunktion bei Personen mit einer Depression 1,4-fach größer. Zu Beginn der Studie hatten 39 Prozent der Teilnehmer depressive Symptome, und während der Nachbeobachtungszeit von vier Jahren kam es bei sechs Prozent zu einem raschen Rückgang der Nierenfunktion. Die Ergebnisse der Studie wurden im Fachmagazin „Clinical Journal of the American Society of Nephrology“ veröffentlicht wurde.

Eine Depression ist eine häufige Erkrankung bei Erwachsenen mittleren und höheren Alters und trägt zu diversen psychischen und auch körperlichen Problemen bei. Schon zuvor hatten Forscher einen Zusammenhang zwischen Depressionen und einem Rückgang der Nierenfunktion bei Patienten mit chronischer Nierenerkrankung festgestellt. Um auch bei Erwachsenen mit normaler Nierenfunktion nach einem möglichen Zusammenhang zu suchen, hatte das Forschungsteam Daten von 4.763 gesunden Personen ausgewertet.

„Die chronische Nierenerkrankung ist weltweit ein wichtiger Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Nierenversagen und einen vorzeitigen Tod. Daher kann die Identifizierung veränderbarer Risikofaktoren möglicherweise die enorme Belastung durch chronische Nierenerkrankung verringern, wenn sie zur Früherkennung und Vorbeugung eingesetzt werden“, erläuterte sagte Dr. Xianhui Qin vom Krankenhaus Nanfang in China.

Quelle: 10.2215/CJN.18441120