Der sechste Sinn

28.10.2013

Jenseits von Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Tasten verfügen wir noch über weitere Sinne, die deutlich weniger bekannt sind. Dazu gehören etwa das Gleichgewicht, Temperatur- und Schmerzempfinden sowie die Wahrnehmung des eigenen Körpers.
Damit der Körper das Gleichgewicht - z.B. auf einer Slackline - halten kann, benötigt er ein extra Sinnesorgan. Dieses sitzt im Innenohr. image.originalResource.properties.copyright

Wie beim Tastsinn sitzen die Empfangsstationen für die Temperatur in der Haut. Rezeptoren für den Schmerz gibt es dagegen in fast allen Geweben des Körpers. Sie sorgen dafür, dass wir schnell auf gefährliche Einflüsse reagieren können. Wenn das Temperatur- oder Schmerzempfinden herabgesetzt ist, verletzen sich die Betroffenen leichter. Das geschieht etwa bei Nervenschäden, wie sie im Verlauf eines Diabetes auftreten können. Bei Nervenschäden können die Patienten beispielsweise nicht mehr zuverlässig abschätzen, ob die Wassertemperatur bei einem Fußbad zu heiß ist. Damit riskieren sie Verbrühungen. In solchen Fällen hilft es, ein Badethermometer zu benutzen.

Auch das Gleichgewichtsempfinden zählt zu den Sinnen. Das Organ dafür sitzt im Innenohr und liefert uns Informationen über die Lage des Kopfs im Raum sowie über Beschleunigung und Abbremsung bei Bewegungen. Wenn diese Vorgänge fehlerhaft aufeinander abgestimmt sind, kann Schwindel entstehen. Allerdings gibt es noch eine Reihe von weiteren Ursachen für diese unangenehme Empfindung. Deshalb: Schwindel durch einen Hals-Nasen-Ohren-Arzt gründlich abklären lassen.

Die sogenannte Tiefensensibilität (Fachbegriff: Propriozeption) ermöglicht es uns, auch ohne die Hilfe der Augen die Position unseres Körpers sowie einzelner Gliedmaßen wahrzunehmen. So können wir uns etwa mit geschlossenen Augen bewegen oder die Tastatur des Computers bedienen, ohne auf die Finger zu schauen.

Apothekerin Dr. Iris Hinneburg