Deutsche befürworten mehr Routine bei Operationen
09.01.2018
In Deutschland sind Mindestmengen zurzeit nur in sieben Leistungsbereichen vorgeschrieben. Dazu zählen etwa schwierige Eingriffe an der Speiseröhre und der Bauchspeicheldrüse sowie Leber- und Nierentransplantationen. Damit deutsche Krankenhäuser im internationalen Qualitätsvergleich nicht abgehängt werden, fordert die AOK eine striktere Einhaltung und die Ausweitung dieser Bestimmungen (<link https: www.aponet.de aktuelles aus-gesellschaft-und-politik>aponet.de berichtete).
Das befürwortet auch die deutsche Bevölkerung, wie die aktuellen Umfrageergebnisse zeigen. 80 Prozent der Deutschen sind davon überzeugt, dass mehr Routine bei komplizierten Operationen zu besseren Behandlungsergebnissen führt. 67 Prozent gehen davon aus, dass sich eine optimale Behandlungsqualität nur durch gut eingespielte Abläufe erzielen lässt. In der Altersgruppe der über 60-Jährigen stimmen sogar 79 Prozent dieser Aussage zu. Allerdings sehen die Deutschen auch Nachteile durch die Mindestmengenregelung. Sie sorge dafür, dass für viele der Weg zum Krankenhaus weiter wird, meinen 52 Prozent der Befragten. Jeder Zweite befürchtet, durch solche Regelungen künftig nicht mehr in seinem Wunschkrankenhaus behandelt werden zu können.
Zugleich würden sich fast alle Befragten eher für eine Klinik entscheiden, die eine Mindestzahl an Operationen und Behandlungen in dem fraglichen Gebiet nachweisen kann. Drei Viertel der Befragten würden für einen Eingriff einen weiteren Weg in eine Klinik in Kauf nehmen, wenn sie dadurch eine nachweislich bessere Behandlungsqualität erwarten können. Eine Entfernung von im Schnitt 132 Kilometern wäre dabei für die Deutschen hinnehmbar. Mit anderen Worten: Die Wohnortnähe ist für die Auswahl eines Krankenhauses deutlich weniger wichtig als die Qualität der Behandlung.
AOK/NK