„Abnehm-Spritze“ senkt Risiko für schwere Lebererkrankung

ZOU | 26.01.2024

GLP1-Agonisten, die bei Diabetes und mittlerweile auch als Medikamente zum Abnehmen verordnet werden, haben auch positive Effekte auf die Leber. Bei Menschen mit Typ-2-Diabetes und chronischer Lebererkrankung senken sie das Risiko für Leberzirrhose und Leberkrebs.
Da GLP1-Agonisten den Appetit zügeln, werden sie mittlerweile auch bei starkem Übergewicht zum Abnehmen verordnet. image.originalResource.properties.copyright

GLP1-Agonisten (z. B. der Wirkstoff Semaglutid) senken den Blutzuckerspiegel und werden hauptsächlich zur Behandlung von Typ-2-Diabetes eingesetzt. Da das Medikament auch den Appetit reduziert, wird es zunehmend zur Behandlung von Adipositas (Fettleibigkeit) eingesetzt.

Schon zuvor hatten klinische Studien angedeutet, dass GLP1-Agonisten das Risiko einer Leberschädigung verringern können. Eine auf diese Fragestellung zugeschnittene Studie bestätigte dies: Personen, die über einen längeren Zeitraum GLP1-Agonisten bekamen, hatten ein geringeres Risiko, schwerere Lebererkrankungen zu entwickeln. Zwar brachen viele die Behandlung mit GLP1-Agonisten ab, so dass die Schutzwirkung ausblieb. Aber die Wahrscheinlichkeit für eine schwere Lebererkrankung war bei denjenigen, die ihre Medikamente über einen Zeitraum von zehn Jahren anwendeten, nur etwa halb so hoch. Dies berichtet eine schwedische Forschungsgruppe des Karolinska Institutet in der Fachzeitschrift „Gut“.

Die Forschenden interpretieren dies als Hinweis darauf, dass die Medikamente bei Menschen mit Typ-2-Diabetes und chronischer Lebererkrankung vorbeugend gegen Leberzirrhose und Leberkrebs eingesetzt werden könnten.

„Man schätzt, dass bis zu jeder fünfte Mensch in Schweden von einer Fettlebererkrankung betroffen ist, viele von ihnen haben zudem Typ-2-Diabetes, und etwa jeder Zwanzigste entwickelt eine schwere Lebererkrankung. Unsere Ergebnisse sind bedeutsam, da es derzeit keine zugelassenen Medikamente gibt, um dieses Risiko zu verringern“, erläuterte Dr. Axel Wester. Um dies eindeutig nachzuweisen, sind jedoch weitere Studien nötig.

Quelle: DOI 10.1136/gutjnl-2023-330962