Die Psyche verstärkt Asthma-Auslöser

29.07.2014

Allein die Vorstellung, dass ein Geruch schädlich sein könnte, kann bei Asthma-Patienten Entzündungen der Atemwege verstärken. Ein Prozess, der selbst 24 Stunden nach Riechen des Duftstoffs noch nachweisbar war, wie Psychologen des Monell Chemical Senses Center in den USA berichten.
Glauben Asthmatiker, dass ihnen ein bestimmter Geruch schade, kann dies Entzündungen ihrer Atemwege verstärken - und damit neuen Anfällen den Weg ebnen. image.originalResource.properties.copyright

Ein Asthma-Anfall kann unterschiedliche Auslöser haben, zum Beispiel Pollen, Staub, Reizstoffe oder Allergene. Aber auch Gefühle und Stress können Asthma-Symptome begünstigen. Oft würden auch Duftstoffe und Gerüche als Auslöser genannt, schreiben die Forscher, so dass viele Menschen mit Asthma sich deswegen Sorgen machten. In ihrer Arbeit deutet sich nun an, dass schon die Erwartung, ein Geruch könne schädlich sein, den Körper von Asthmatikern reagieren lässt. „Es ist nicht nur das, was man tatsächlich riecht, sondern auch das, was man zu riechen glaubt“, sagt Studienautorin Pamela Dalton.

Die Wissenschaftler hatten 17 Personen mit Asthma 15 Minuten lang dem Duftstoff Phenylethylalkohol ausgesetzt. Dieser werde oft als nach Rosen duftend beschrieben, und gelte als „reiner“ Duftstoff, der nicht physiologisch reizend wirke, so die Forscher. Acht Testpersonen wurde gesagt, der Rosenduft habe potenzielle therapeutische Eigenschaften, neun Personen erhielten die Information, er könne möglicherweise leichte Atemwegsprobleme verursachen. Diejenigen, die glaubten, der Stoff könne vielleicht schädlich sein, bewerteten ihn eher als störend und ärgerlich als Teilnehmer, die in ihm etwas Positives sahen. Werte, die mit Entzündungen der Atemwege in Zusammenhang stehen, stiegen direkt nach Einatmen des Duftstoffs an und waren auch 24 Stunden danach noch vorhanden. Nicht so bei Testpersonen, denen der Duft als wohltuend beschrieben worden war. „Der Anstieg der Entzündungen könnte Asthmatiker anfälliger für andere Auslöser machen“, sagt Psychologin Dalton.

HH