Diese Medikamente helfen bei Covid-19

Dr. Karen Zoufal | 06.02.2021

Im Laufe der Corona-Pandemie wurde immer wieder von Medikamenten und Wirkstoffen berichtet, die gegen Covid-19 helfen. Viele von ihnen haben sich später jedoch als unwirksam herausgestellt. Auf der Tagung der Deutsche Gesellschaft für Kardiologie brachte Dr. Alexander Kersten von der Uniklinik RTWH Aachen Ordnung in die unübersichtliche Studienlage.
Dexamethason erhalten Covid-19-Patienten mit schwereren Verläufen, die im Krankenhaus beatmet werden müssen. image.originalResource.properties.copyright

Alle acht Minuten gibt es eine neue Veröffentlichung zu dem neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2. „Völlig unmöglich, dass das alles Wissenschaft ist, und völlig unmöglich, da den Überblick zu behalten“, sagte Kersten. Er erläuterte, wie wirksam einzelne Wirkstoffe sind:

Dexamethason

Dieses Steroid zählt zur Standardtherapie für Menschen, die im Krankenhaus behandelt werden und Sauerstoff benötigen. Bei Patienten, die beatmet werden müssen, bessert es die Überlebenschancen. Je schwerer die Erkrankung, umso mehr profitieren die Patienten davon.

Remdesivir

Hier handelt es sich um ein virushemmendes Medikament, das schon früh in vielen Krankenhäusern eingesetzt wurde. Bei Patienten mit einem leichten bis mäßig schweren Verlauf schien es sich günstig auszuwirken. Auf die Sterblichkeit im Krankenhaus hatte es jedoch keinen Einfluss.

Hydroxychloroquin

Hydroxychloroquin, das gegen Rheuma und Malaria eingesetzt wird, hat die Erwartungen in Hinblick auf Covid-19 beim näheren Hinsehen nicht erfüllt: Es ist weder zur Vorbeugung noch zur Behandlung geeignet.

Rekonvaleszenzplasma

Antikörper aus dem Blut von Genesenen können theoretisch Kranken helfen, die Infektion besser zu bewältigen. Bisher gibt es aber laut Kersten nur eine gut konzipierte Studie dazu, und in der hatte die Behandlung keinen deutlichen Effekt auf den Verlauf der Erkrankung.  

Monoklonale Antikörper

Im Labor hergestellte Antikörper, die gegen ein Oberflächenmerkmal von SARS-CoV-2 gerichtet sind, könnten ähnlich wirken wie Rekonvaleszenzplasma. Aber auch sie scheinen sich nur geringfügig auszuwirken.

Spezielle Entzündungshemmer

Ein Gegenspieler des entzündungsfördernden Botenstoffes Interleukin-6 könnte neuen, jedoch bislang unveröffentlichten Daten zufolge wirksam sein. Um ihn verwenden zu können, müssen die Ergebnisse aber erst verfügbar gemacht und umfassend bewertet werden.

Colchicin

Dieser Wirkstoff, der bei Gicht verwendet wird, machte vor Kurzem damit auf sich aufmerksam, dass er Krankenhauseinweisungen zu verhindern scheint. Aber auch hier handelt es sich noch um vorläufige Daten, die weiter überprüft werden müssen.