Durchfall: Wie man sich selbst helfen kann
07.06.2018
Ärzte sprechen von Durchfall, wenn der Stuhl zu mehr als 75 Prozent aus Wasser besteht oder mehr als 250 Gramm wiegt. Aber wer weiß das schon beim Blick in die Toilettenschüssel. Leichter fällt es, den Durchfall an der Häufigkeit des Stuhlgangs festzumachen. Hier gilt: Durchfall liegt bei mehr als drei ungeformten Stühlen am Tag vor. Auslöser können sowohl Bakterien als auch Viren sein, die man über die Hände und dann den Mund in den Körper bringt. Aber auch verdorbenes oder unverträgliches Essen können zu Durchfall führen. Hat man (rohe) Meerestiere im Verdacht, sollte man übrigens zum Arzt. Da der Darm eng mit dem Gehirn über Nerven "verdrahtet" ist, kann auch die Psyche zu Durchfall führen; zum Beispiel bei Stress oder Prüfungsangst.
Wie sieht die Behandlung aus?
Am wichtigsten bei Durchfall: den Flüssigkeitsverlust wieder ausgleichen. Mindestens zwei Liter am Tag sind gut. Am besten gelingt dies mit Glucose Elektrolyt-Lösungen aus der Apotheke. Da neben kann der Arzneistoff Loperamid helfen. Er stoppt die Darmbewegungen. Loperamid ist nicht für jeden Patienten geeignet und man darf ihn nur kurzfristig anwenden. Alternativ kann Racecadotril eingenommen werden, das positiv in den Flüssigkeitshaushalt im Darm eingreift, und so Ruhe in den Darm bringt. Bewährt haben sich vorbeugend und zur Nachbehandlung Probiotika wie der Hefepilz Saccharomyces boulardii oder Milchsäurebakterien.
Was hilft noch?
Kann man sich schützen?
Wann zum Arzt?
- Bei Blut im Stuhl. Dann kann eine ernsthafte Erkrankung dahinter stecken. Auch Probleme mit Hämorrhoiden sind möglich.
- Bei Fieber über 38,2 Grad Celsius.
- Wenn man gerade erst von einer (Tropen-)Auslandsreise heimgekehrt ist. Dann können exotische Erreger die Ursache sein.
- Wenn nach drei bis vier Tagen keine Besserung eintritt, bei Kindern bereits nach 24 Stunden.
- Wenn man sehr viel Flüssigkeit verliert. Austrocknungsgefahr!
Was kann man essen und was nicht?
- Ausreichend trinken.
- Leicht verdauliche, milde und stopfende Speisen.
- Klassiker bei Durchfall wie Zwieback, Brühe, Suppen, Tees, Reis bevorzugen.
- Vermeiden Sie scharfe, stark gewürzte und fettige Mahlzeiten.
- Verzichten Sie auf Fleisch, Kaffee, Säfte, Limonaden und Alkohol.
- Der Obst-Tipp: Geriebene Äpfel enthalten Pektine, die Krankheitserreger im Darm binden. Bananen enthalten wichtiges Kalium. Getrocknete Heidelbeeren enthalten hilfreiche Gerbstoffe.
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