Ehe: Geringes Einkommen schadet der Treue

01.06.2015

Wenn es um eheliche Treue geht, scheint das Familieneinkommen eine Rolle zu spielen. Besonders die Frage: Wer verdient mehr? Laut einer US-Studie gehen die Ehepartner eher fremd, wenn sie nur wenig zu den Gesamteinnahmen beitragen.
Wie stabil eine Partnerschaft ist, hängt auch mit den finanziellen Kräfteverhältnissen zusammen. image.originalResource.properties.copyright

Durchschnittlich gehen jedes Jahr fünf Prozent aller Frauen fremd, die finanziell komplett von ihrem Mann abhängig sind. Von den Männern in derselben Situation haben etwa 15 Prozent eine Affäre. Das schreibt die Soziologin Christin L. Munsch von der Universität von Conneticut in der Fachzeitschrift American Sociological Review. Allerdings bestehen leichte Unterschiede im Verhalten der Geschlechter: Je höher das Einkommen der Frau im Verhältnis zu dem ihres Mannes ist, desto seltener geht sie fremd. Am treuesten sind Frauen also, wenn sie komplett das Familieneinkommen bestreiten. Der Höhepunkt der männlichen Treue ist dagegen bereits erreicht, wenn der Ehemann etwa 70 Prozent des Gesamteinkommens verdient. Verdienen Männer mehr, "streunen" sie wieder häufiger.

"Man würde annehmen, dass keiner die Hand beißt, die ihn füttert, doch die Studienergebnisse sprechen dagegen", erklärt Munsch. Männer, die wenig verdienen, brauchten die Eroberungen wohl, um ihre von der Umgebung erwartete Männlichkeit zu bestätigen, vermutet die Soziologin. Verdienten Männer dagegen viel, gingen sie laut Munsch davon aus, dass ihre Frau ihnen den "Fehltritt" eher verzeiht. Dagegen sei es bei Frauen mit hohem Einkommen oft so, dass sie mehr Hausarbeit erledigen und ihrem Mann in vielem den Vortritt lassen, um die Beziehung zu festigen.

RF